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Die Agyptische Religion

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<strong>Die</strong> Entwicklung des Gotterglaubens in alterer Zeit. 33<br />

spie, waren der Gott Schu und die Gottin Tefnet, jene beiden<br />

Wesen, von denen der Agypter glaubte, dai3 sie den Himmel<br />

trugen. Und Schu und Tefnet erzeugten Keb und Nut,<br />

den Erdgott und die Himmelsgottin, und Keb und Nut erzeugten<br />

den Osiris und den Seth, die Isis und die Nephthys.<br />

Deren Kinder aber silzd viele auf dieser Erde.<br />

Was hier nach einem Zauberbuche aus-spater ZeitI) erzahlt<br />

ist, .!st einst, wie zahlreiche Anspielungen zeigen, eine<br />

in ganz Agypten verbreitete Sage gewesen.<br />

Aber freilich zeigen gerade diese Anspielungen,<br />

dai3 die einzelnen Gegenden sie verschieden<br />

gestalteten. Manche liei3en eine Lotusblume<br />

in dern Urwasser aufsprieijen, darin sa8 dann<br />

der junge Sonnengott als ein Kind. In<br />

Schmun aber zeigte man einen Hugel im<br />

Wasser Desdes, darauf hatte ein Ei gelegen in<br />

einem Neste und aus dem war der Sonnengott<br />

ausgekrochen z), gleich den Wasservogeln<br />

der agyptischen Sumpfe. Acht Urwesen,<br />

in Frosch- und Schlangengestalt, wie es sich<br />

fur Wasserbewohner schickt, waren irgendwie<br />

dabei beteiligt, und auch eine Kuh (wohl<br />

eigentlich die des Himmels) war zugegen<br />

und auf deren Rucken setzte sich der<br />

junge Gott und schwamm auf dem Wasser<br />

umher. Auch Abydos zeigte eine Geburtsstatte<br />

der Sonne3), und Theben riihmte sich spater<br />

den herrlichen Hugel des Uranfangs zu besitzen4).<br />

In Memphis, wo man den Gott 42. Der junge<br />

Ptah auch fur das Urwasser erklarte, sollte Sonnengott in<br />

dieser Kunstler der Gotter das Sonnenei auf der Lotusblume-<br />

(Berlin 2409.)<br />

einer Topferscheibe gebildet haben 5).<br />

In Abydos waren die Gotter, die aus dem<br />

Munde des Re selbst gekommen waren, iibrigens nicht Schu<br />

und Tefnet, sondern Chnum und die froschgestaltige<br />

Heket, die Vorfahren der Gotter6):<br />

Merkwurdig ist auch eine Variante der Sage aus Helio-<br />

polis, wo der Gott zuerst auf dem Benbensteine irn Phonix-<br />

hause erschienen sein sollte 7) ; dai3 er sich selbst begattet habe,<br />

mochte manchem doch zu ungeheuerlich erscheinen: da bil-<br />

dete man denn aus dem Beinamen Jusau, der den Gott bei<br />

jenem Ereignis bezeichnete, den Namen einer Gattin des<br />

~~~~<br />

*j Budge, Nesiamsu S. 147 ff. 165 ff.<br />

2) Pap. mag. Harris<br />

6,’ro; vgl. Brugsch, Oase 26,23; Totb. 85, 13. 3) Brit. Mus. 567;<br />

Louvre C. 3.<br />

4) LD III 24 d; LD IV, 21 c.<br />

5) Lanzone,<br />

Diz. I11 94. 6) Vgl. Anm. 3. 7) Pyr. N. 663.<br />

Erma n, <strong>Die</strong> agypt. <strong>Religion</strong>. 3

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