Die Agyptische Religion
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Elftes Kapitel.<br />
Gotter werden ausgestellt und der Schreiber des Gottesbuches<br />
feiert den Sieg des Horus. Viermal ruft er aus: ))Horus ist<br />
inz Triunzph gekommen und alles, was ihm aufgetragen war,<br />
ist vollzogen. Seine Mutter Isis freut sich, weil er dieses sein<br />
Amt frohen Herzens ergriffen hat. <strong>Die</strong> Gotter von Edfu, die<br />
lebenden Seelen, sitzen auf ihren Thronen und schauen auf<br />
den Hewn der Gotter, und Freude durchzieht Edfu.cc <strong>Die</strong><br />
Priester aber sagen als Antwort sehr oft: oFreut euch, ihr<br />
lebenden Seelen! Horus triumphiert. Alles, was ihm aufgetragen<br />
war, ist vol1zogen.e So rufend bricht der Zug auf und<br />
geht zu der Halle der Schule. Hier bringt man zuerst eine<br />
unreine Ziege und einen unreinen Ochsen herbei, nimmt die<br />
Eingeweide heraus und vollzieht ein gropes Brandop fer, indem<br />
man den Bauch mit allerlei wohlriechenden Krautern fiillt und<br />
Most und Wein darauf giept. Dann liest der Schreiber des<br />
Gottesbuches die Verehrung des HOYUS, dessen Erbe befestigt<br />
ist, und vier andere Bucher vor; man opfert dem Re, indem<br />
man ihn in allen seinen Namen anruft, und bringt ihm hundert<br />
Brote, hundert WeiBbrote, funf Kruge Bier, Kuchen, Datteln,<br />
Milch, Ganse und Wein dar. Dazu sprechen die Priester:<br />
)>Gelobt seist du Re, gelobt seist du Chepre, in all diesen deinen<br />
schonen Namen. Du kommst stark und machtig herbei und<br />
bist schon aufgegangen und bast den Drachen geschlagen. Neige<br />
dein schones Antlitz dem Konige!c< Dann laijt man wieder<br />
vier Ganse nach allen vier Winden fliegen, die sollen den<br />
Gottern verkunden, daf3 Konig Horus von Edfu, der grope<br />
Gott, der Herr des Himmels, die weipe Krone genommen hat<br />
und die rote dazugefiigt. Ein Mann aber, der bei der Feier als<br />
der geliebte Sohn fungiert, schieBt mit dem Bogen nach den<br />
vier Himmelsgegenden und totet damit die Feinde des Gottes.<br />
BlumenstrauBe werden dem Gotte gebracht, ein Ochse wird<br />
geschlachtet und sein rechter Schenkel wird unter die Menge<br />
geworfen, wo ihn ein Man,, der Horus heipt, empfangt.<br />
Dazu schlagt die Mannschaft des Horus die Pauke. Weitere<br />
Zeremonien werden niit einem Nilpferd aus Wachs vollzogen,<br />
auf das die Namen der Feinde alley Gaue geschrieben sind,<br />
und mit tonernen Krokodilen, und dann werden Fische auf<br />
die Erde geworfen und alle Priester zertreten sie und schlagen<br />
sie mit Messern. Dazu sagen sie: &hZagt euch Wunden an<br />
eurem Leib, totet euch einander; Re triumphiert uber seine<br />
Feinde und Horus von Edfu triumphiert uber alle Bosen.cc<br />
Und dann verkunden sie die Deutung dieser letzten Gebrauche:<br />
es ist die Vernichtung der Feinde des Gottes und des Konigs,<br />
die sie so vollzogen haben. Damit ist dann die Feier an der<br />
Schule fur diesen Tag zu Ende; die Teilnehmer konnen sich<br />
ausruhen und man trinkt am Abend vor diesem Gotte und<br />
verbringt die Nacht schon an dieser Stelle. So geht es dreizehn