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Die Agyptische Religion

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<strong>Die</strong> <strong>Religion</strong> in der Spatzeit. I95<br />

gilt er dem Volke geradezu als ein Heilgott, als Asklepios, wie<br />

ihn die Griechen Agyptens nennen. Und doch tragt der neue<br />

Gott noch lange deutliche Kennzeichen seiner menschlichen<br />

Herkunft. Man stellt ihn dar in alter menschlicher Tracht,<br />

ohne Krone, Szepter und Gotterbart, und der Kultus, den man<br />

ihm weiht, hat noch die Formen der Totenverehrung, wie<br />

man sie im Grabe ehrwurdiger Vorfahren vollzieht.<br />

Ganz ebenso hat sich die gottliche Verehrung bei einer<br />

beruhmten Personlichkeit des neuen Reiches entwickelt.<br />

Zur Zeit der hochsten<br />

Blute Agyptens nahm<br />

an dem reichen Hofe<br />

des dritten Amenophis<br />

der Vezier Amenophis,<br />

Sohn des Hapu, die<br />

erste Stelle ein. DaB<br />

er ein Gelehrter war,<br />

erzahlt er uns selbst<br />

in einer Inschrift: er<br />

ward in das Gottesbuch<br />

eingefiihrt und schaute<br />

die Trefflichkeiten des<br />

Thoth; er verstand ihre<br />

Geheimiiisse und man<br />

frug ihn ihretwegen<br />

um Rat20). Und er<br />

war nicht nur gelehrt,<br />

sondern leistete auch<br />

in seinem hohen Amte<br />

GroBes und erwarb den<br />

Dank seines Herrn. Der<br />

Konig stellte ihm eine , . I<br />

Statue im Tempe1 von<br />

Karnak auf und IIO. Portrat des Amenophis, Sohnes des<br />

er sich auf dem west- Hapu. Von seiner Statue in Kairo.<br />

ufer von Theben sein<br />

Grab vollendet hatte, da erschien seine Majestat in eigener<br />

Person und erlieB ein Dekret, das die Stiftung seines<br />

Veziers fur ewige Zeit sichern solltez1). Was es nun eigentlich<br />

gewesen ist, was den Nanien dieses gelehrten<br />

Beamten iiber ein Jahrtausend hinweg lebendig erhalten<br />

hat, wissen wir nicht; genug, er gilt der spaten Zeit<br />

als einer der Weisen der Vorzeit, als ein Mann, der seiner<br />

Weisheit wegen gottlicher Natur teilhaftig zu sein schien, wie<br />

~~<br />

a") Mar. Ksm. 56, 28.<br />

S. 214.<br />

21) Erman, Agypt. u. agypt. Leben<br />

I3*

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