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Die Agyptische Religion

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Der Kultus in alterer Zeit.<br />

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und Kringeln dar, und zwar 15 in Schaukorben, 35 in Gold-<br />

korben und 895 in Speisekorben. Wahrend diese und andere<br />

Speisen von den Prinzen und hohen Beamten verzehrt<br />

wurden, erhielten die einfacheren Besucher des vieltagigen<br />

Festes 90 250 gewohnliche Brote zur Nahrung.<br />

Wie wir schon oben gesehen haben, gehort es auch zu<br />

den regelmafligen Aufgaben der Priester, sowohl im tag-<br />

lichen Kultus als in dem der Festtage den Gott durch Lieder<br />

zu verherrlichen. Ob diese Lieder nur rezitiert wurden<br />

oder auch gesungen wurden, wissen wir nicht; schwerlich<br />

wird man aber irren, wenn man sich ihr Hersagen sehr ge-<br />

schaftsmafiig denkt. Denn auch der Inhalt dieser Lieder<br />

zeigt in der Regel nicht eben vie1 Poesie, mit wenigen Aus-<br />

nahmen sind sie alle nach dem gleichen Schema verfertigt;<br />

sie zahlen die Namen des Gottes auf, seine Kronen und seine<br />

Tempel und sie erinnern hier und da an sein Wesen und<br />

an seine Sagen: Gelobt seist du, Osiris, Sohn der Nut, der<br />

du Homer tragst und an einem hohen Pfeiler lehnst. Dem die<br />

Krone gegeben wurde und die Freude vor den neun Gottern;<br />

dessen Macht Alum geschaffen hat in den Herzen der Menschen,<br />

der Gotter und der Verklarten. Dem die Herrschaft gegeben<br />

wurde in Heliopolis; groa an Wesen in Busiris, gefurchtet in<br />

den beiden heiligen Statten. Grob an Kraft in Roseta, ein<br />

Herr der Macht in Ehnas, ein Herr der Kraft in Tenent. Sehr<br />

geliebt auf der Erde, mit gutem Andenken im Gottespalaste. Grop<br />

erscheinend in Abydos; dem Rechtfertigung gegeben wurde vor<br />

den neun Gottern zusammen, fur den das Gemetzel gemacht wurde<br />

in der gropen Halle, die zu Her-wer ist. Vor dem die gropen<br />

Machtigen sich furchteten; VOY dem die GoBen aufstanden auf<br />

ihren Matten. Fur den Schu die Furcht erregt hat und dessen<br />

Macht Tefnet erschaffen hat. Zu dem Oberagypten und Unter-<br />

agypten sich verneigend kommen, weil seine Furcht so groP ist<br />

und seine Macht so gewaltig istI4). Weiter weifl dieser priester-<br />

liche Poet auch von dem menschlichsten aller Gotter nichts<br />

zu sagen.<br />

Nicht sowohl irn Anstimmen eines Liedes als in einem<br />

ekstatischen Jauchzen scheint eine oft erwahnte Art der<br />

Verehrung - hnw - bestanden zu haben, bei der man<br />

sich kniend mit geballten Fausten die Brust schlug. <strong>Die</strong><br />

Mus& hat im Kultus keine groi3e Rolle gespielt, wenn auch<br />

spater eine herrliche Harfe im Tempel sein muflte, um die<br />

Schonheit des Gottes bei seiner Prozession in allen seinen Namen<br />

zu preisenI5). Das Musizieren war im wesentlichen nur Sache<br />

der Priesterinnen, die vor Hathor oder einer anderen Gottheit<br />

mit ihren Sistren und Rasseln und groflen Halsketten ebenso<br />

14) Louvre C. 30. 15) Mar. Karn. 15 (Dyn. IS).

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