Skript zur Vorlesung Physik Teil 1 (Sommersemester) und Teil 2 ...
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<strong>Skript</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>Physik</strong> 1 <strong>und</strong> <strong>Physik</strong> 2 Seite 148<br />
Prof. Dr. P. Kaul, Fachbereich Biologie Chemie <strong>und</strong> Werkstofftechnik,<br />
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg<br />
Ein Volumenelement A ⋅ Δs<br />
enthält N = n⋅<br />
A ⋅ Δs<br />
Ladungen<br />
Der Strom als Anzahl der Ladungen pro Zeiteinheit ist somit<br />
Beispiel:<br />
N⋅<br />
Q n⋅<br />
A ⋅ Δs<br />
⋅Q<br />
n ⋅ A ⋅ v d ⋅ Δt<br />
⋅Q<br />
= =<br />
=<br />
= n ⋅ A ⋅ v<br />
Δt<br />
Δt<br />
Δt<br />
I d<br />
Driftgeschwindigkeit von Elektronen in einem Kupferdraht<br />
Radius r = 0,815 mm<br />
Strom I = 1 A<br />
Dichte von Kupfer ρ = 8,93 g/cm 3<br />
molare Masse M = 63,5 g/mol<br />
Cu ist i.a. einwertig, d.h. im Kristall stellt jedes Cu-Atom ein freies Elektron <strong>zur</strong> Verfügung.<br />
Berechnung der Atomdichte: 1 Mol enthält NA = 6,02 10 23 Atome (Avogadrozahl)<br />
Anzahl der Atome pro cm 3 :<br />
ρ ⋅N<br />
8,<br />
47<br />
A<br />
nA = = ⋅<br />
M<br />
10<br />
22<br />
Atome pro cm<br />
3<br />
Wenn jedes Atom gerade ein freies Elektron <strong>zur</strong> Verfügung stellt, ist die Dichte der Elektronen ebenfalls<br />
n = 8,47 10 22 Elektronen pro cm 3<br />
.<br />
Mit obiger Gleichung folgt für die Driftgeschwindigkeit vd:<br />
I I<br />
= =<br />
n⋅<br />
A ⋅Q<br />
n⋅<br />
π ⋅r<br />
=<br />
⋅e<br />
8,<br />
47 ⋅10<br />
1<br />
A ⋅cm<br />
v d<br />
2<br />
22<br />
2<br />
Insgesamt ergibt sich<br />
Vd = 3,54 10 -2 mm/s = 3,54 10 -5 m/s<br />
⋅ π ⋅<br />
2<br />
−19<br />
( 0,<br />
815)<br />
⋅1,<br />
6 ⋅10<br />
mm ⋅C<br />
Die Driftgeschwindigkeiten der Elektronen liegen in der Größenordnung 0,01 m/s <strong>und</strong> sind somit sehr klein.<br />
Die Wirkung eines Stromes bzw. einer Spannung ist hingegen sofort nach dem Einschalten spürbar. Die<br />
Ausbreitungsgeschwindigkeit des elektrischen Feldes beträgt hier die Lichtgeschwindigkeit.<br />
Analogie: Wird auf einen gefüllten Wasserschlauch auf einer Seite Druck erzeugt, so beginnt das Wasser<br />
sofort zu fließen. Das Wassermolekül, auf das der Druck ausgeübt wurde, erreicht da Ende des Schlauches<br />
jedoch erst viel später. Die Druckwelle breitet sich mit Schallgeschwindigkeit aus, die Molekülbewegung ist<br />
viel langsamer.<br />
Elektronenbewegung in der Vakuumröhre<br />
Es werden durch Glühemission aus der Kathode freie Elektronen ins Vakuum emittiert <strong>und</strong> durch eine ange-<br />
legte Spannung in Richtung einer Anode beschleunigt. Zwischen Kathode <strong>und</strong> Anode liegt eine Spannung<br />
3<br />
⋅Q