Skript zur Vorlesung Physik Teil 1 (Sommersemester) und Teil 2 ...
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M<br />
M S<br />
8.4.4 Diamagnetismus<br />
<strong>Skript</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>Physik</strong> 1 <strong>und</strong> <strong>Physik</strong> 2 Seite 173<br />
Prof. Dr. P. Kaul, Fachbereich Biologie Chemie <strong>und</strong> Werkstofftechnik,<br />
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg<br />
Curiesches Gesetz: χ m<br />
C<br />
= ,<br />
T<br />
C ist die materialabhängige Curiekonstante<br />
Diamagnetische Materialien besitzen eine kleine negative magnetische Suszeptibilität χ m . Durch Induktion<br />
werden in den Elektronenschalen magnetische Momente erzeugt, die aufgr<strong>und</strong> der Lenzschen Regel dem<br />
äußeren Feld entgegengesetzt sind.<br />
Diamagnetismus tritt bei allen Materialien auf, jedoch ist er meist um mehrere Größenordnungen kleiner<br />
<strong>und</strong> wird durch den Paramagnetismus überdeckt. Diamagnetische Materialien haben abgeschlossene Elekt-<br />
ronenschalen, in denen sich die magnetischen Momente aufgr<strong>und</strong> von Drehimpuls <strong>und</strong> Spin aufheben.<br />
8.4.5 Ferromagnetismus<br />
Bei ferromagnetischen Materialien nimmt die magnetische Suszeptibilität χ m große positive Werte an.<br />
Es lässt sich bereits durch schwache Magnetfelder eine hohe Ausrichtung der magnetischen Momente er-<br />
reichen.<br />
M = 1/3 m B M<br />
0 S<br />
kT<br />
Beispiele: Fe, Co, Ni, Legierungen, Gadolinium, Dysprosium, Erbium<br />
Die Ausrichtung der magnetischen Momente bleibt auch nach Abschalten des äußeren Feldes H erhalten.<br />
Die Wechselwirkung benachbarter Momente ist sehr stark, wodurch sich innerhalb des Materials bereits<br />
eine räumlich begrenzte Ausrichtung ergibt. Diese Raumbereiche werden Weißsche Bezirke, Weißsche<br />
Bereiche oder magnetische Domänen genannt. Die Ausrichtung aller Domänen geschieht normalerweise<br />
derart, dass das resultierende Magnetfeld zu Null wird.<br />
Oberhalb einer kritischen Temperatur, der Curie-Temperatur, geht die Ausrichtung der Momente in den<br />
Weißschen Bezirken aufgr<strong>und</strong> der thermischen Bewegung verloren.<br />
Wird ein ferromagnetisches Material durch ein äußeres Magnetfeld magnetisiert, so klappen die Weißen<br />
Bezirke in Magnetfeldrichtung um <strong>und</strong> es kommt zu einer permanenten Magnetisierung in einer Richtung,<br />
die auch nach Abschalten des äußeren Feldes erhalten bleibt.<br />
B 0<br />
Die Magnetisierung durch ein äußeres Magnetfeld verläuft typischerweise in Form einer Hysteresekurve.