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Skript zur Vorlesung Physik Teil 1 (Sommersemester) und Teil 2 ...

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<strong>Skript</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>Physik</strong> 1 <strong>und</strong> <strong>Physik</strong> 2 Seite 76<br />

Prof. Dr. P. Kaul, Fachbereich Biologie Chemie <strong>und</strong> Werkstofftechnik,<br />

Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg<br />

S wird als Entropie bezeichnet. Für reversible Kreisprozesse ist die Entropieänderung Null. Bei einem irre-<br />

versiblen Kreisprozess ist die abgeführte Arbeit bzw. die zugeführte Wärme größer als theoretisch im rever-<br />

sibeln Kreisprozess. für solche Prozesse nimmt die Entropie stets zu <strong>und</strong> der Wirkungsgrad des irreversib-<br />

len Prozesses ist kleiner als der des reversiblen Prozesses.<br />

Für irreversible Prozesse gilt daher<br />

Q<br />

T<br />

12<br />

1<br />

Q34<br />

dQirr<br />

+ < 0 bzw.<br />

< 0<br />

T ∫ T<br />

2<br />

Für die Entropie gilt in diesem Falle, dass der Endzustand der Entropie größer ist als der Anfangszustand.<br />

Es können folgende Fälle unterschieden werden:<br />

Ein abgeschlossener Prozess ist ohne äußere Energiezufuhr<br />

• unmöglich, wenn ΔS < 0<br />

• reversibel, wenn ΔS = 0<br />

• irreversibel, wenn ΔS > 0<br />

Das Entropieprinzip bestimmt somit die Richtung der Vorgänge. Dies ist ebenso eine Formulierung<br />

des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik.<br />

Der erste Hauptsatz gibt die Energiebilanz bei thermodynamischen Prozessen an. Er sagt nichts darüber<br />

aus, in welcher Weise diese Prozesse ablaufen.<br />

Der zweite Hauptsatz gibt zusätzlich die Richtung dieser Prozesse an. Prozesse innerhalb eines abge-<br />

schlossenen Systems können nur in eine Weise ablaufen, dass die Entropie stets zunimmt (oder maximal<br />

gleich bleibt).<br />

Beispiele:<br />

• Ein Stein, der herunterfällt, wandelt seine Energie beim Aufprall in Wärme um. Es geschieht aber nicht,<br />

dass der Stein von Selbst durch Aufnahme von Wärme nach oben springt.<br />

• Zwei Gase, die ineinander diff<strong>und</strong>ieren, trennen sich nicht wieder von selbst.<br />

• Nach dem ersten Hauptsatz könnte ein Schiff durch Entzug von Wärme aus dem Ozean, diese Wärme<br />

in Bewegungsenergie wandeln. Nach dem zweiten Hauptsatz ist dies jedoch nicht möglich.<br />

• Formulierung von Clausius: Die Energie im Weltall bleibt konstant, die Entropie strebt einem Maximum<br />

zu.<br />

• Die Entropie ist ein Maß der Unordnung. Jedes abgeschlossene System strebt einem Maximum an Un-<br />

ordnung zu.<br />

Die Größen Entropie sowie andere thermodynamischen Potentiale (Enthalpie, freie Energie) sind in der<br />

Chemie von großer Bedeutung, da sie bei Reaktionen die Richtung <strong>und</strong> den Ablauf sowie das Ende der<br />

Reaktion beschreiben. Aus diesen Betrachtungen folgen z.B. das Massenwirkungsgesetz <strong>und</strong> das<br />

Nernst'sche Wärmetheorem. Näheres hierzu findet sich in der <strong>Vorlesung</strong> der <strong>Physik</strong>alischen Chemie.

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