Skript zur Vorlesung Physik Teil 1 (Sommersemester) und Teil 2 ...
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<strong>Skript</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>Physik</strong> 1 <strong>und</strong> <strong>Physik</strong> 2 Seite 167<br />
Prof. Dr. P. Kaul, Fachbereich Biologie Chemie <strong>und</strong> Werkstofftechnik,<br />
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg<br />
Die Größe der induzierten Spannung hängt ab von der zeitlichen Änderung des magnetischen Feldes <strong>und</strong><br />
kann beschrieben werden durch das<br />
dΨ<br />
Faradaysche Gesetz: U = ∫E<br />
⋅ ds = −<br />
dt<br />
δA<br />
m<br />
Je größer die Zeitliche Änderung des magnetischen Flusses, desto größer die in einer Leiterschleife indu-<br />
zierte Spannung.<br />
Lenzsche Regel:<br />
U<br />
1<br />
R1<br />
dΨ<br />
dt<br />
S<br />
Das Minuszeichen im Faradayschen<br />
Gesetz bedeutet, dass die Spannung<br />
(bzw. der Strom, den die Induktions-<br />
spannung hervorruft) stets der Ursa-<br />
che entgegenwirkt.<br />
Beispiel:<br />
Wird ein Stabmagnet auf einen Lei-<br />
terring zu bewegt, so wird aufgr<strong>und</strong><br />
der Änderung des Magnetischen<br />
Flusses im Leiter eine Spannung<br />
induziert, die wiederum einen Strom erzeugt. Dieser Strom erzeugt seinerseits ein Magnetfeld, welches dem<br />
äußeren Magnetfeld entgegengerichtet ist.<br />
Die Änderung des äußeren Magnetfeldes induziert somit ein magnetisches Moment innerhalb der Leiter-<br />
schleife, welches die Kraftwirkung des äußeren Feldes gerade aufhebt.<br />
<strong>Physik</strong>alische Begründung durch Energieerhaltung: Würde das äußere Feld ein magnetisches Moment in-<br />
duzieren, welches gleichgerichtet zum äußeren Feld wäre, so würde der Magnet von der Leiterschleife<br />
angezogen werden <strong>und</strong> in Richtung der Schleife beschleunigt werden. Diese Beschleunigung bewirkt jedoch<br />
wiederum eine Änderung des magnetischen Flusses, wodurch das magnetische Moment der Schleife ver-<br />
stärkt würde. Ohne Zufuhr von äußerer Energie würde somit immer mehr Bewegungsenergie <strong>und</strong> Joulsche<br />
Wärme in der Leiterschleife entstehen, was eine Verletzung des Energiesatzes bedeuten würde.<br />
8.2.3 (Selbst)induktivität<br />
Wird ein Strom durch eine Spule geleitet, so wird in der Spule ein Magnetfeld erzeugt, das dem Strom pro-<br />
portional ist. Das bedeutet, dass auch der magnetische Fluss dem Spulenstrom proportional ist. Die Propor-<br />
tionalitätskonstante wird Selbstinduktivität L der Spule genannt.<br />
Selbstinduktivität L: Ψ m<br />
= L ⋅ I , [L] = H (1 Henry), 1 H = 1 Wb/A = 1 Tm 2 /A<br />
Im Falle einer langen geraden Spule war das Magnetfeld im Innern der Spule konstant <strong>und</strong> es gilt:<br />
B = μ 0 ⋅n ⋅I<br />
= 0<br />
2<br />
R2<br />
U<br />
Lenzsche Regel<br />
1<br />
dΨ<br />
dt<br />
S<br />
> 0<br />
B zunehmend B abnehmend<br />
R2<br />
R1<br />
R1<br />
I1 zunehmend I1 abnehmend<br />
2<br />
U<br />
1<br />
dΨ<br />
dt<br />
S<br />
< 0<br />
2<br />
R2<br />
I2 induziert I2 induziert