Skript zur Vorlesung Physik Teil 1 (Sommersemester) und Teil 2 ...
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23<br />
dN/dv [s/m] , N = 6 10<br />
N( v)<br />
dv<br />
<strong>Skript</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>Physik</strong> 1 <strong>und</strong> <strong>Physik</strong> 2 Seite 62<br />
Prof. Dr. P. Kaul, Fachbereich Biologie Chemie <strong>und</strong> Werkstofftechnik,<br />
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg<br />
2<br />
⎛ mM<br />
⎞ 2 ⎛ mM ⋅ v ⎞<br />
2<br />
= 4 ⋅ π ⋅N⋅ ⎜ ⎟ ⋅ v ⋅ exp ⎜−<br />
⎟<br />
⎝ 2⋅ π ⋅k ⋅ T⎠<br />
⎝ 2⋅<br />
k ⋅ T ⎠<br />
3<br />
Mit Hilfe dieser Berechnungen lässt sich in<br />
einem Gas die Geschwindigkeitsverteilung der<br />
Moleküle berechnen. Auch hier spielt der Boltz-<br />
mannfaktor eine Rolle. Er gibt die Wahrschein-<br />
lichkeit an, dass ein Molekül die kinetische<br />
Energie 1/2mv 2 besitzt.<br />
Es gilt (ohne Herleitung) für die Anzahl der<br />
Moleküle die im Geschwindigkeitsintervall<br />
[ v, v + dv]<br />
liegen:<br />
Das Integral über die gesamte Kurve liefert gerade die Gesamtteilchenzahl N<br />
Aus der obigen Beziehung lassen sich einige Größen ableiten:<br />
1. Die wahrscheinlichste Geschwindigkeit aller <strong>Teil</strong>chen ergibt sich aus dem Maximum der Kurve:<br />
v<br />
w<br />
=<br />
2⋅<br />
k ⋅ T<br />
m<br />
M<br />
2. Im Mittel gibt es jedoch mehr Moleküle mit größeren Geschwindigkeiten als v w . Das arithmetische Mit-<br />
tel über die Geschwindigkeiten ist<br />
4<br />
v = ⋅ v ≈ 113 , ⋅ v<br />
π<br />
w w<br />
3. Das in der kinetischen Gastheorie eingeführte mittlere Geschwindigkeitsquadrat hat den Wert:<br />
2 3<br />
v = v = ⋅ v ≈ 122 , ⋅ v<br />
2<br />
m w w<br />
4. Mittlere freie Weglänge: Aus den Betrachtungen der Stoßwahrscheinlichkeit in Abhängigkeit der mittle-<br />
ren Geschwindigkeit der Moleküle <strong>und</strong> ihrem Durchmesser lässt sich die mittlere freie Weglänge berechnen.<br />
Sie gibt den Weg an, den ein Molekül im Mittel frei, d.h. ohne Stoßvorgang fliegen kann.<br />
l =<br />
1,20E+021<br />
1,00E+021<br />
8,00E+020<br />
6,00E+020<br />
4,00E+020<br />
2,00E+020<br />
0,00E+000<br />
1 1<br />
=<br />
2 ⋅n ⋅ π ⋅d<br />
2 ⋅ π ⋅d<br />
n N p<br />
= = N<br />
V N⋅ k ⋅ T<br />
2 2<br />
M M<br />
k ⋅ T<br />
p<br />
d M ist der Durchmesser des Moleküls.<br />
Beispiel:<br />
T=300K<br />
v w<br />
v<br />
v 2<br />
2<br />
N( v)<br />
m 2<br />
M 2 m M v<br />
= 4 π N<br />
v exp<br />
-<br />
dv<br />
2 π k T<br />
2 k T<br />
Geschwindigkeitsverteilung von<br />
Stickstoffmolekülen bei versch. Temperaturen<br />
v w<br />
v<br />
v 2<br />
0 500 1000 1500 2000<br />
Geschwindigkeit [m/s]<br />
3<br />
T=900K<br />
Die wahrscheinlichste Geschwindigkeit von Stickstoff ist unter Normalbedingungen (1013 hPa, T=0°C):