25.10.2012 Aufrufe

Skript zur Vorlesung Physik Teil 1 (Sommersemester) und Teil 2 ...

Skript zur Vorlesung Physik Teil 1 (Sommersemester) und Teil 2 ...

Skript zur Vorlesung Physik Teil 1 (Sommersemester) und Teil 2 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 THERMODYNAMIK<br />

<strong>Skript</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>Physik</strong> 1 <strong>und</strong> <strong>Physik</strong> 2 Seite 53<br />

Prof. Dr. P. Kaul, Fachbereich Biologie Chemie <strong>und</strong> Werkstofftechnik,<br />

Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg<br />

Die Thermodynamik beschäftigt sich mit Eigenschaften von festen Körpern, Flüssigkeiten <strong>und</strong> Gasen, de-<br />

nen Energie zugeführt bzw. abgeführt wird. Die Hintergründe dieser Eigenschaften finden sich in der atomis-<br />

tischen Deutung der Thermodynamik, in der die Eigenschaften der einzelnen Bausteine der Materien (Ato-<br />

me <strong>und</strong> Moleküle) sowie deren Wechselwirkungen untereinander eine Rolle spielt. Hierzu werden oft statis-<br />

tische Methoden <strong>zur</strong> Ableitung von Gesetzmäßigkeiten verwandt.<br />

4.1 Temperatur<br />

Der menschliche Körper besitzt in seiner Haut Zellen, die bei Berührung von Körpern ein Kälte- oder Wär-<br />

meempfinden erzeugen. Als Begriff für dieses Empfinden wird die Temperatur verwendet.<br />

Die Temperatur ist eine Basisgröße<br />

Die Definition der Temperatur ist bisher noch nicht festgelegt. Eine Möglichkeit, eine Temperaturskala fest-<br />

zulegen besteht in der Eigenschaft von Körpern, ihr Volumen bei Zufuhr von Wärme zu vergrößern. Wird<br />

die gleiche Wärme wieder abgeführt, so nehmen die Körper wieder das ursprüngliche Volumen ein. (Alle<br />

anderen Umgebungsparameter bleiben konstant!) Dieser Prozess ist reversibel!<br />

4.1.1 Temperaturskalen<br />

Zur quantitativen Festlegung der Temperatur bedarf es der Festlegung von Fixpunkten <strong>und</strong> einer willkürli-<br />

chen Einteilung der Skala zwischen diesen Fixpunkten:<br />

thermodynamische<br />

Temperaturskala<br />

373,2<br />

273,2<br />

Kelvin-<br />

Skala<br />

0<br />

Celsius-<br />

Skala<br />

0 °C<br />

37,7 °C<br />

-17,8 °C<br />

Fahrenheit-<br />

Skala<br />

100 °C 212 °F<br />

100 °F<br />

0 °F<br />

-273,2 °C -459 °F<br />

32 °F<br />

Kelvin Skala: unterer Fixpunkt: niedrigste erreichbare Temperatur 0K, Unterteilung 1K = 1/100<br />

der T-Differenz zwischen Siedepunkt des Wassers <strong>und</strong> Schmelzpunkt des Eises<br />

Celsius-Skala: 0°C Schmelzpunkt des Eises, 100 °C Siedepunkt des Wassers bei 1013 hPa<br />

Fahrenheit-Skala: 0°F niedrigste erreichbare Temperatur aus Wasser <strong>und</strong> Salz<br />

100 °F Temperatur des menschlichen Blutes<br />

Die heute in der Wissenschaft gebräuchliche Temperaturskala ist die Kelvin-Skala oder thermodynamische<br />

Temperaturskala. Ihr Nullpunkt - 0K - ist der kleinste, theoretisch erreichbare Temperaturwert. Der theoreti-<br />

sche Wert leitet sich aus der statistischen <strong>Physik</strong> bzw. der idealen Gasgleichung ab. Die thermodynamische<br />

Temperaturskala wird heute allgemein als Gr<strong>und</strong>lage aller Temperaturmessungen verwendet.<br />

Die Messung der Fixpunkte der Celsiusskala hat gewisse Unsicherheiten. Die Unsicherheit bei der Messung<br />

des Schmelzpunktes liegt heute bei ca. ±0,002K. Dagegen lässt sich die Temperaturmessung bei der Be-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!