Skript zur Vorlesung Physik Teil 1 (Sommersemester) und Teil 2 ...
Skript zur Vorlesung Physik Teil 1 (Sommersemester) und Teil 2 ...
Skript zur Vorlesung Physik Teil 1 (Sommersemester) und Teil 2 ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Skript</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>Physik</strong> 1 <strong>und</strong> <strong>Physik</strong> 2 Seite 61<br />
Prof. Dr. P. Kaul, Fachbereich Biologie Chemie <strong>und</strong> Werkstofftechnik,<br />
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg<br />
Verallgemeinerung: Die Bewegung der Moleküle setzt sich aus drei Koordinaten zusammen. Im Mittel trägt<br />
also jede Raumrichtung einen Energieanteil von 1<br />
2<br />
namik:<br />
1<br />
Pro Freiheitsgrad erhält ein Molekül eine Energie von Wf = k ⋅ T<br />
2<br />
f: Anzahl der Freiheitsgrade.<br />
k ⋅ T.<br />
Dies ist eine allgemeine Regel in der Thermody-<br />
Besteht ein Gas aus einatomigen Molekülen, so besitzt ein Molekül drei Freiheitsgrade, nämlich die drei<br />
Raumrichtungen. Bei mehratomigen Molekülen kommen noch weitere Freiheitsgrade hinzu.<br />
Beispiel: Wasserstoffmolekül:<br />
Ein Wasserstoffmolekül kann sich zusätzlich um die Achsen 1 <strong>und</strong> 2 dre-<br />
hen. Diese Drehung kann beim Stoßvorgang angeregt werden. Eine Dre-<br />
hung um Achse 3 kann durch reine elastische Stöße nicht angeregt werden.<br />
Hierzu ist weitere kinetische Energie notwendig. Das Molekül erhält hier-<br />
durch zwei weitere Freiheitsgrade.<br />
mit mehr als zwei Atomen haben i.a. auch mehr Freiheitsgrade.<br />
4.3.3 Boltzmannfaktor:<br />
Eine Funktion der Art<br />
e<br />
ΔE<br />
−<br />
k T<br />
pot ⎛ ΔEpot<br />
⎞<br />
⋅ = exp ⎜−<br />
⎟<br />
⎝ k ⋅ T ⎠<br />
5<br />
Die Gesamtenergie des Moleküls ist demnach Eges = k ⋅ T . Moleküle<br />
2<br />
Gleichverteilungssatz:<br />
Die thermische Energie verteilt sich gleichmäßig auf alle Freiheitsgrade.<br />
ist als Boltzmannfaktor bekannt <strong>und</strong> spielt in der <strong>Physik</strong> eine große Rolle bei temperaturabhängigen Er-<br />
scheinungen, z.B. bei<br />
• Leitfähigkeit von Halbleitern<br />
• Diodenkennlinien<br />
• Glühemission<br />
• Verdampfung von Flüssigkeiten<br />
In der statistischen <strong>Physik</strong> gibt der Boltzmannfaktor die Wahrscheinlichkeit an, mit der Zustände, die ein<br />
Potential bzw. eine Energie E besitzen, besetzt sind.