33. Sitzung - Deutscher Bundestag
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2714* <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode — <strong>33.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Bonn, Mittwoch, den 19. Juni 1991<br />
Bezüglich der Umsetzungszeiträume kommt die<br />
Studie zu folgendem Ergebnis:<br />
„Für die Entwicklung und Umsetzung von neuen<br />
Verfahren der Umwelttechnik ist mit unterschiedlichen<br />
Zeiträumen zu rechnen. Deren Kenntnis ist wesentlich<br />
für zukünftige Planungen.<br />
Der zeitliche Aufwand für die Entwicklung und Umsetzung<br />
von neuen Verfahren liegt im Bereich von<br />
2 bis 10 Jahren, wobei dies den Zeitraum zwischen<br />
dem Beginn der Förderung der Unternehmen durch<br />
das BMFT und dem Beginn der Umsetzung, d. h. der<br />
Inbetriebnahme der entsprechenden Anlage, betrifft.<br />
Je nach Art des Verfahrens ergeben sich deutliche<br />
Zeitunterschiede. Während nachgeschaltete Maßnahmen<br />
durchweg in 2 bis 4 Jahren entwickelt und umgesetzt<br />
werden konnten, erforderte die Einführung integrierter<br />
Maßnahmen 6 bis 10 Jahren. "<br />
Zu Frage 16:<br />
Zur Frage von Innovationshemmnissen bei der Umsetzung<br />
von F + E-Ergebnissen im Bereich Abfallwirtschaft<br />
hat der BMFT auf Grund einer kleinen Anfrage<br />
(BT-Drucksache 11/5986) ausführlich Stellung genommen<br />
(BT-Drucksache 11/6194 vom 4. 1. 1990).<br />
Danach sind Innovationshemmnisse in Form einzelner<br />
rechtlicher Regelungen nicht festzustellen.<br />
Dennoch ergeben sich erhebliche Unsicherheiten<br />
bei den Unternehmen der Abfallwirtschaft, die sich als<br />
gravierende Innovationshemmnisse erweisen. Als Ursachen<br />
wurden insbesondere die Summenwirkung<br />
komplexer rechtlicher Regelungen und daraus abgeleitete<br />
Sondergenehmigungsverfahren von bis zu<br />
10 Jahren sowie fehlende öffentliche Akzeptanz genannt.<br />
Der BMFT versucht bei seiner Förderung z. B. durch<br />
Verbundvorhaben zwischen Hochschule und Industrie<br />
zumindest die Hemmnisse beim Wissenstransfer<br />
zwischen Entwickler und Anwender zu minimieren.<br />
Daneben hat die Bundesregierung für Anlagen, die<br />
der Entwicklung und Erprobung dienen, auch im Abfallrecht<br />
eine Regelung analog der Regelung im Bundesimmissionsschutzgesetz<br />
eingeführt, die rasche Genehmigungsverfahren<br />
ermöglicht.<br />
Anlage 15<br />
Antwort<br />
des Parl. Staatssekretärs Bernd Neumann auf die Fragen<br />
der Abgeordneten Edelgard Bulmahn (SPD)<br />
(Drucksache 12/766 Fragen 17 und 18) :<br />
Trifft der Be richt der „Welt" vom 14. Juni 1991 zu, daß die<br />
Forschungseinrichtungen in den alten Bundesländern in den<br />
kommenden Jahren mit erheblichen Mittelkürzungen seitens<br />
des Bundesministers für Forschung und Technologie rechnen<br />
müssen und daß hinsichtlich der Großforschungseinrichtungen<br />
sogar darüber nachgedacht werde, die einzelnen Großforschungseinrichtungen<br />
zum Abschluß von Sozialplänen zu ermächtigen?<br />
Mit welcher Zielsetzung und anhand welcher Kriterien will<br />
die Bundesregierung die Forschungslandschaft neuordnen?<br />
Zu Frage 17:<br />
Die Gestaltung einer neuen gesamtdeutschen Forschungslandschaft<br />
ist eine der herausragenden forschungspolitischen<br />
Aufgaben der vor uns liegenden<br />
Jahre. Wir werden die Chancen, die darin liegen, nur<br />
dann verantwortlich nutzen, wenn wir auch im bisherigen<br />
Bundesgebiet die bestehenden Kapazitäten hinsichtlich<br />
Aufgabenspektrum und Umfang überprüfen.<br />
Dabei werden alle Förderbereiche einzubeziehen<br />
sein.<br />
Es wird zu Verlagerungen in der Projektförderung<br />
in die Neuen Bundesländer kommen müssen. Hiervon<br />
werden Wirtschaft und Hochschulen, aber auch<br />
Fraunhofer-Gesellschaft und Max-Planck-Institute<br />
betroffen sein. Die Großforschungseinrichtungen in<br />
den alten Bundesländern sind der mit über 2,3 Milliarden<br />
DM bei weitem größte institutionelle Bereich im<br />
Haushalt des Bundesministers für Forschung und<br />
Technologie (BMFT). Es versteht sich deshalb von<br />
selbst, daß ihre Finanzplanung nicht unverändert<br />
bleiben kann. Ihre Grundfinanzierung soll aber nicht,<br />
wie die „Welt" schreibt, ab 1993 erheblich reduziert<br />
werden. Allerdings führen wir mit den GFE Gespräche,<br />
wie im Hinblick auf die knapper werdenden Mittel<br />
durch Straffungen, Vermeidung von Doppelkapazitäten<br />
und Konzentration auf die wesentlichen Aufgaben<br />
Einsparungen erreicht werden können. Dabei<br />
werden wir differenziert nach forschungspolitischen<br />
Grundsätzen, die den Abgeordneten des FTTA-Ausschusses<br />
zugeleitet werden, vorgehen.<br />
Die betroffenen Länder sind entsprechend informiert<br />
worden. Die Einrichtungen erarbeiten derzeit<br />
Konzepte. Der BMFT wird bemüht sein, die nötigen<br />
Instrumentarien für eine Umsetzung solcher Konzepte<br />
zu schaffen.<br />
Zu Frage 18:<br />
Die Forschungslandschaft der Bundesrepublik<br />
Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten in<br />
den alten Bundesländern erfolgreich entwickelt. Es<br />
steht deshalb keine Neuordnung an, vielmehr geht es<br />
gerade darum, die in den alten Ländern bewährten<br />
Methoden und Programme der Forschungsförderung<br />
und die institutionelle Differenzierung auch in den<br />
neuen Bundesländern einzuführen. Dies ist die Zielsetzung<br />
von Art. 38 des Einigungsvertrages.<br />
Die GFE sind ein tragendes Element unserer Forschungslandschaft,<br />
sie werden auch in der künftigen<br />
gesamtdeutschen Forschungslandschaft eine zentrale<br />
Rolle spielen. Es wird deshalb auch in den neuen Ländern<br />
GFE geben: DLR und DESY z. B. werden Standorte<br />
in Brandenburg und Berlin/Adlershof bekommen.<br />
Selbständige GFE sind zu Medizin, Geologie<br />
und Umwelt sehr ernsthaft im Gespräch. Die Anfang<br />
Juli zu erwartenden Empfehlungen des Wissenschaftsrates<br />
sollen hier wesentliche Weichen stellen.<br />
Anlage 16<br />
Antwort<br />
des Parl. Staatssekretärs Hans-Peter Repnik auf die<br />
Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/<br />
CSU) (Drucksache 12/766 Frage 19):