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33. Sitzung - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode — <strong>33.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Bonn, Mittwoch, den 19. Juni 1991 2607<br />

Parl. Staatssekretär Hans-Peter Repnik<br />

chen Bildung, einem Schwerpunktbereich der<br />

deutsch-chinesischen Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Bei der fünften Delegation handelte es sich um den<br />

Besuch des neuen Vizepremiers und früheren Oberbürgermeisters<br />

von Shanghai, Herrn Zhu, der im BMZ<br />

Grundlinien der künftigen Zusammenarbeit besprach<br />

und u. a. einer Einladung des Hamburger Senats<br />

Folge leistete.<br />

Vizepräsident Hans Klein: Herr Abgeordneter Augustinowitz<br />

zu einer Zusatzfrage.<br />

Jürgen Augustinowitz (CDU/CSU): Herr Staatssekretär,<br />

ist es eigentlich üblich, daß auf der Ebene von<br />

Regierungskonsultationen in diesem Stadium ein<br />

Staatssekretär diese Gespräche führt?<br />

Hans-Peter Repnik, Parl. Staatssekretär: Die Konsultationen<br />

werden grundsätzlich nicht auf Staatssekretärsebene<br />

geführt. Herr Kollege Lengl hat auch<br />

nicht selbst die Konsultationen geleitet, sondern er hat<br />

parallel zu den laufenden Konsultationen über die<br />

Entwicklungszusammenarbeit entwicklungspolitische<br />

Fragestellungen mit politischen Gesprächspartnern<br />

in der Volksrepublik China erörtert.<br />

Vizepräsident Hans Klein: Zweite Zusatzfrage.<br />

Jürgen Augustinowitz (CDU/CSU): Herr Staatssekretär,<br />

entsprechen alle in diesen eben von Ihnen<br />

genannten Gesprächen behandelten Projekte auch<br />

dem Beschluß des Deutschen <strong>Bundestag</strong>es vom<br />

30. Oktober 1990?<br />

Hans-Peter Repnik, Parl. Staatssekretär: Nach unserer<br />

Einschätzung, soweit diese Gespräche zu ganz<br />

konkreten Ergebnissen geführt haben, ja. Hierüber<br />

wurde auch jeweils der zuständige Fachausschuß sowohl<br />

in der letzten Legislaturperiode als auch in der<br />

jetzigen Legislaturperiode unterrichtet.<br />

Vizepräsident Hans Klein: Darf ich — nur aus Gründen<br />

der inneren Vorbereitung — die Reihenfolge der<br />

nächsten Fragesteller nennen: Dies sind die Kollegen<br />

Schily, Soell, Erler und Bindig.<br />

Bitte sehr.<br />

Otto Schily (SPD): Herr Staatssekretär, können Sie<br />

uns Auskunft darüber geben, wie oft Herr Staatssekretär<br />

Lengl bei seinen zahlreichen Besuchen von<br />

Funktionären aus dem chinesischen Bereich zwangsweise<br />

umarmt worden ist?<br />

(Zuruf von der CDU/CSU: Öffentlich oder<br />

nichtöffentlich?)<br />

-<br />

Hans-Peter Repnik, Parl. Staatssekretär: Nein.<br />

Vizepräsident Hans Klein: Nächste Frage, Herr Kollege<br />

Soell.<br />

Dr. Hartmut Soell (SPD): Herr Staatssekretär, können<br />

Sie uns Auskunft darüber geben, wie oft, wie<br />

intensiv und mit welchem Ergebnis Staatssekretär<br />

Lengl darauf gedrungen hat, daß die wegen der Demokratiebewegung<br />

1989 durch zahlreiche Prozesse<br />

Verurteilten durch eine Amnestie freigelassen werden?<br />

Hans-Peter Repnik, Parl. Staatssekretär: Herr Kollege<br />

Soell, Staatssekretär Lengl hat bei den von mir<br />

jetzt aufgeführten drei Besuchen in den vergangenen<br />

zwei Jahren, die nach den Ereignissen auf dem Platz<br />

des Himmlischen Friedens vom Juni 1989 stattgefunden<br />

haben, jeweils als einen Bestandteil seiner Gespräche<br />

mit der politischen Führung in Peking Menschenrechtsfragen<br />

gehabt, und er hat nachweislich<br />

auch des Botschaftsberichts von seiner letzten Reise,<br />

über die ja in den letzten Wochen auch in der Öffentlichkeit<br />

diskutiert wurde, gerade dem Bereich der<br />

Menschenrechtsverletzungen einen großen Stellenwert<br />

eingeräumt.<br />

(Dr. Hartmut Soell [SPD]: Mit welchem Er<br />

gebnis? Das war noch die Frage!)<br />

Vizepräsident Hans Klein: Nächste Frage, Herr Kollege<br />

Erler.<br />

(Dr. Hartmut Soell [SPD]: Und das Ergeb<br />

nis?)<br />

Gernot Erler (SPD) : Herr Staatssekretär, angesichts<br />

der eindrucksvollen Liste von Konsultationen und Besuchen<br />

auf Staatssekretärsebene frage ich Sie: In welches<br />

Land sind denn seit Juni 1989 häufiger solche<br />

Delegationen des BMZ auf Staatssekretärsebene gefahren?<br />

Oder muß man aus der Liste schließen, daß die<br />

Volksrepublik China der erste Adressat bundesrepublikanischer<br />

Entwicklungshilfe ist?<br />

Hans-Peter Repnik, Parl. Staatssekretär: Ich habe<br />

jetzt nicht die Unterlagen über die gesamte Reisetätigkeit<br />

der Leitung des BMZ bei mir,<br />

(Dr. Nils Diederich [Berlin] [SPD]: Umfang<br />

reich! Wird schriftlich nachgereicht!)<br />

so daß ich jetzt keine erschöpfende Antwort geben<br />

kann. Es kann aber natürlich nicht bestritten werden,<br />

daß es gerade auch im Hinblick auf die Beschlüsse des<br />

Deutschen <strong>Bundestag</strong>es und auf Grund einer ganzen<br />

Reihe von vereinbarten Maßnahmen, die es ja zum<br />

Teil abzubrechen oder später umzuwidmen galt,<br />

einen erhöhten Bedarf an Gesprächen mit der chinesischen<br />

Führung gegeben hat.<br />

Vizepräsident Hans Klein: Herr Kollege Bindig.<br />

Rudolf Bindig (SPD): Angesichts der Tatsache, daß<br />

der Staatssekretär in diesem abgefragten Zeitraum<br />

dreimal in China gewesen ist, möchte auch ich fragen,<br />

ob er in anderen Ländern ähnlich oft gewesen ist oder<br />

ob es sich bei China um ein sogenanntes LLC, ein<br />

Lengl Loved Country, handelt?<br />

Hans-Peter Repnik, Parl. Staatssekretär: Ich muß<br />

mich auf die Antwort zurückziehen, die ich dem Herrn<br />

Kollegen Erler gegeben habe. Ich habe jetzt nicht die<br />

Liste der Länder, die Herr Lengl im Vergleichszeitraum<br />

bereist hat. Aber ich möchte Ihrer Neugier insoweit<br />

entgegenkommen, als ich vermute, daß er im<br />

Vergleichszeitraum nicht häufiger in anderen Ländern<br />

war.<br />

Vizepräsident Hans Klein: Gibt es dazu weitere Fragen?<br />

— Wenn das nicht der Fall ist, könnte ich dem

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