33. Sitzung - Deutscher Bundestag
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2592 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode — <strong>33.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Bonn, Mittwoch, den 19. Juni 1991<br />
Dr. Uwe-Jens Heuer<br />
Dann wurde ergänzt, das gelte aber nicht für die PDS.<br />
Ich meine, daß das keine Form des Umgangs miteinander<br />
ist. Ich meine, daß sich politische Kultur dann<br />
zeigt, wenn man Sieger ist, und daß ein Sieger seine<br />
politische Kultur beweisen sollte. Ich meine, daß die<br />
CDU/CSU da einiges zu lernen hat.<br />
(Beifall bei der PDS/Linke Liste sowie bei<br />
Abgeordneten der SPD)<br />
Vizepräsident Hans Klein: Meine Damen und Herren,<br />
ich gebe jetzt das Wort für eine Kurzintervention<br />
dem Abgeordneten Gerster. Ich weise allerdings darauf<br />
hin, daß Herr Dr. Heuer noch einmal die Möglichkeit<br />
hat, darauf zu antworten. So sieht es unsere Geschäftsordnung<br />
vor. Ich möchte nur sagen: Wie immer<br />
es verläuft — damit wollen wir es dann aber bewenden<br />
lassen, sonst wird es eine Dialogveranstaltung.<br />
Herr Kollege Gerster, Sie haben das Wort.<br />
Johannes Gerster (Mainz) (CDU/CSU): Herr Präsident,<br />
Herr Heuer hat behauptet, ich hätte mich geweigert,<br />
ihm eine Antwort zu geben. Das ist unzutreffend.<br />
Ich habe mich geweigert, ihm innerhalb meiner Rede<br />
eine Zwischenfrage zu gestatten.<br />
Zweiter Punkt. Er hat praktisch behauptet, ich<br />
wollte ihm das Wort verbieten. Das ist ebenfalls unzutreffend.<br />
Ich habe lediglich ausgeführt, daß Sie, Herr<br />
Heuer, einer der schlechtesten Fürsprecher dieses<br />
Hauses in Sachen Demokratie sind, der Sie über<br />
40 Jahre für ein undemokratisches System, das Menschen<br />
und Menschenrechte mit Füßen getreten hat,<br />
Verantwortung tragen.<br />
Ich bedanke mich.<br />
(Beifall bei der CDU/CSU — Detlev von Lar<br />
cher [SPD]: Was ist mit euren Blockflöten?)<br />
Vizepräsident Hans Klein: Das Wort nach § 31 unserer<br />
Geschäftsordnung hat der Abgeordnete Lüder.<br />
Wolfgang Lüder (FDP): Herr Präsident! Meine Damen<br />
und Herren! Nachdem in der Debatte einerseits<br />
zum Teil generell Argumente über die Frage der<br />
Wünschbarkeit von Volksentscheiden und andererseits<br />
die konkrete Frage Volksentscheid über die<br />
Frage Berlin oder Bonn miteinander vermengt worden<br />
sind, erkläre ich, daß mein Nein zu den Anträgen der<br />
SPD in der heutigen namentlichen Abstimmung ausschließlich<br />
damit begründet ist, daß ich gegen ein vorgezogenes,<br />
punktuelles, den Parlamentsbeschluß umgehendes<br />
Gesetzesverfahren bin, daß ich mir aber die<br />
Abstimmung zu Volksentscheiden und - insbesondere<br />
zu Volksbegehren im Rahmen der Verfassungsreform,<br />
die wir in dieser Legislaturperiode noch vorhaben,<br />
offenhalte.<br />
Vizepräsident Hans Klein: Ich schließe die Aussprache.<br />
Wie bereits vor der Aussprache mitgeteilt, soll die<br />
Abstimmung nach der <strong>Sitzung</strong>sunterbrechung, die<br />
sich an die Fragestunde und an die Aktuelle Stunde<br />
anschließen wird, um 18 Uhr stattfinden. Sind Sie damit<br />
einverstanden? — Es erhebt sich kein Widerspruch.<br />
Dann können wir so verfahren.<br />
Ich rufe die Zusatztagesordnungspunkte 6 und 7<br />
auf:<br />
ZP6 Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses<br />
nach Artikel 77 des Grundgesetzes<br />
(Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Förderung<br />
von Investitionen und Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen im Beitrittsgebiet sowie zur Änderung<br />
steuerrechtlicher und anderer Vorschriften<br />
(Steueränderungsgesetz 1991<br />
— StÄndG 1991)<br />
—Drucksachen 12/219, 12/402, 12/459, 12/562,<br />
12/698, 12/768 —<br />
Berichterstatter:<br />
Abgeordneter Dr. Peter Struck<br />
ZP7 Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses<br />
nach Artikel 77 des Grundgesetzes<br />
(Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über<br />
Maßnahmen zur Entlastung der öffentlichen<br />
Haushalte sowie über strukturelle Anpassungen<br />
in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages<br />
genannten Gebiet (Haushaltsbegleitgesetz<br />
1991 — HBeglG 1991)<br />
—Drucksachen 12/221, 12/401, 12/461, 12/581,<br />
12/697, 12/769 —<br />
Berichterstatter:<br />
Abgeordneter Dr. Peter Struck<br />
Wird das Wort zur Berichterstattung gewünscht?<br />
— Herr Kollege Struck.<br />
Dr. Peter Struck (SPD) : Herr Präsident! Meine Damen<br />
und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />
Der Vermittlungsausschuß hat über die in Rede stehenden<br />
Gesetze 15 bis 16 Stunden getagt. Ich verspreche<br />
Ihnen aber, daß meine Redezeit etwas kürzer<br />
sein wird als die Tagungsdauer.<br />
Ich möchte zunächst den Mitgliedern der Verhandlungsdelegation<br />
auf seiten der Regierungskoalition<br />
und der von der CDU regierten Länder meinen Dank<br />
über das Ergebnis dieser Verhandlungen aussprechen,<br />
die heute dem <strong>Bundestag</strong> und morgen dem Bundesrat<br />
zur Entscheidung vorliegen werden. Ganz persönlich<br />
möchte ich mich bei Ihnen, Herr Kollege<br />
Blens, Herr Staatssekretär Grünewald und auch Herr<br />
Kollege Gattermann, für die sehr faire Art und Weise<br />
der Zusammenarbeit bedanken.<br />
(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der<br />
FDP)<br />
Ich glaube, dieses Kompliment können Sie sicherlich<br />
auch uns machen, weil wir alle von dem Bestreben<br />
geleitet waren, in dieser komplizierten Materie doch<br />
zu einer Einigung zu kommen.<br />
(Hans H. Gattermann [FDP]: Wird ausdrück<br />
lich bestätigt!)<br />
Ich habe den Auftrag, dem <strong>Bundestag</strong> über die Beschlußempfehlung<br />
des Vermittlungsausschusses kurz<br />
Bericht zu erstatten. Ich möchte mich jetzt nicht über<br />
einzelne Vorschriften mit Ihnen auslassen, sondern<br />
möchte nur die wesentlichen Punkte nennen: Ich<br />
stelle für den Vermittlungsausschuß fest, daß der Vermittlungsausschuß<br />
Änderungsvorschläge gemacht<br />
hat zum Haushaltsbegleitgesetz und zum Steuerän-