21.01.2014 Aufrufe

33. Sitzung - Deutscher Bundestag

33. Sitzung - Deutscher Bundestag

33. Sitzung - Deutscher Bundestag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode — 33, <strong>Sitzung</strong>. Bonn, Mittwoch, den 19. Juni 1991 2721*<br />

Herr Bundesminister Dr. Kinkel heute abend vor dem<br />

<strong>Bundestag</strong> die Auffassung der Bundesregierung vortragen.<br />

Anlage 30<br />

Antwort<br />

des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf<br />

die Frage des Abgeordneten Klaus Harries (CDU/<br />

CSU) (Drucksache 12/766 Frage 49):<br />

Sieht die Bundesregierung Möglichkeiten, die Vielzahl von<br />

Subventionen und Förderungsprogrammen in den neuen Bundesländern,<br />

die insbesondere für die Städte, Kreise und Gemeinden<br />

unübersichtlich bis verwirrend sind, baldmöglichst zu straffen<br />

und zu vereinfachen?<br />

Um den Kommunen einen Überblick über alle bestehenden<br />

Bundesprogramme zu geben, hat der Bundesminister<br />

der Finanzen in Zusammenarbeit mit den<br />

anderen Bundesressorts die Broschüre „Finanzierungshilfen<br />

der Bundesregierung 1991" zusammengestellt.<br />

In dieser Informationsschrift sind ausführlich<br />

die Förderprogramme dargestellt, die Adressen der<br />

Antragsstellen angeben sowie — soweit möglich —<br />

Musteranträge beigefügt. Die Broschüre ist inzwischen<br />

an alle Gemeinden und Kreise in den neuen<br />

Bundesländern versandt worden.<br />

Die Bundesregierung ist sich durchaus bewußt, daß<br />

die Vielzahl der Förderprogramme die Übersichtlichkeit<br />

verringert. Unter anderem auch aus diesem<br />

Grunde hat sie deshalb im Rahmen des Gemeinschaftswerkes<br />

„Aufschwung Ost" und unter Beachtung<br />

der Eigenverantwortung von Ländern und Gemeinden<br />

5 Milliarden DM den Kommunen in den<br />

neuen Ländern als Investitionspauschale für Instandsetzungen<br />

insbesondere von Schulen, Krankenhäusern<br />

und Altersheimen zur Verfügung gestellt. Damit<br />

konnten ohne bürokratische Verzögerungen unverzüglich<br />

Aufträge an die heimische Wirtschaft vergeben<br />

und Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen<br />

werden.<br />

Im übrigen sieht die Bundesregierung derzeit keine<br />

Möglichkeiten, die Vielzahl von Subventionen und<br />

Förderprogrammen in den neuen Bundesländern zu<br />

straffen und zu vereinfachen, da die Mischfinanzierungs-<br />

und Subventionstatbestände vielfältiger Art<br />

sind und auch unterschiedlichen Sachgesetzlichkeiten<br />

unterliegen.<br />

Anlage 31<br />

Antwort<br />

des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf<br />

die Frage des Abgeordneten Ortwin Lowack (fraktionslos)<br />

(Drucksache 12/766 Frage 50):<br />

Treffen Mitteilungen zu, wonach der Militärhaushalt der Sowjetunion<br />

in diesem Jahr um über 20 % ansteigt, und wie läßt<br />

sich gegebenenfalls diese Tatsache mit den deutschen Zahlungen<br />

an die Sowjetunion vereinbaren, die in diesem Jahr eine<br />

Größenordnung von voraussichtlich 70 Milliarden DM erreichen<br />

werden?<br />

Es trifft nach den Informationen der Bundesregierung<br />

zu, daß der sowjetische Militärhaushalt 1991 um<br />

über 20 % gegenüber 1990 steigt. Dabei handelt es<br />

sich allerdings um eine Nominalzahl, die im Zusammenhang<br />

mit der offiziell mit 24 % angegebenen, aber<br />

von sowjetischen und ausländischen Ökonomen für<br />

1991 auf bis zu 200 % geschätzten Inflationsrate zu<br />

sehen ist. Zwar ist der Bundesregierung nicht bekannt,<br />

inwieweit die sowjetischen Militärkosten von<br />

den Preissteigerungen betroffen sind. Es ist aber nicht<br />

auszuschließen, daß es real zumindest nicht zu einer<br />

Steigerung der Militärausgaben kommt.<br />

Die in der Frage genannte Zahl von 70 Milliarden<br />

DM für angeblich deutsche Zahlungen an die UdSSR<br />

ist nicht nur überhöht; sie umfaßt auch Leistungen<br />

unterschiedlicher Natur und verschiedener Zeiträume.<br />

So betragen die Zahlungen aus dem Bundeshaushalt<br />

in 1991 etwa ein Viertel der nach dem<br />

deutsch-sowjetischen Überleitungsabkommen zu erbringenden<br />

und auf vier Jahre verteilten Leistungen<br />

in Höhe von insgesamt rund 12 Milliarden DM, also<br />

rund 3 Milliarden DM. Daneben werden unter anderem<br />

deutschen Exporteuren zu kommerziellen Bedingungen<br />

Ausfuhrgarantien für Exporte in die UdSSR<br />

gewährt, wobei zugunsten der Exporte aus dem Beitrittsgebiet<br />

bestimmte Sonderkonditionen gelten. Dabei<br />

bleibt es aber bei der Verzinsung zu Marktkonditionen<br />

und der Rückzahlbarkeit.<br />

Weder die Leistungen nach dem Überleitungsabkommen<br />

noch die Exportbürgschaften eignen sich als<br />

Ansatzpunkte, um die UdSSR zur Verringerung ihrer<br />

Rüstungsausgaben zu bewegen.<br />

In dem inzwischen beiderseits ratifizierten Überleitungsabkommen<br />

hat sich die Bundesregierung völkerrechtlich<br />

verbindlich verpflichtet. Die Zahlungen<br />

dienen dazu, den termingerechten Abzug der sowjetischen<br />

Truppen aus Deutschland zu sichern.<br />

Die Exportbürgschaften dienen zumindest auch der<br />

Sicherung der Beschäftigung, insbesondere in den<br />

neuen Bundesländern. Ein politisches Junktim würde<br />

den ohnehin stockenden Handelsaustausch gefährden,<br />

womit keiner Seite gedient wäre. Im Rahmen<br />

ihrer außenpolitischen Bemühungen strebt die Bundesregierung<br />

eine nachhaltige und dauerhafte Abrüstung<br />

an.<br />

Anlage 32<br />

Antwort<br />

des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf<br />

die Frage des Abgeordneten Otto Schily (SPD)<br />

(Drucksache 12/766 Frage 51):<br />

Zu welchem Zeitpunkt will die Bundesregierung den beabsichtigten<br />

Subventionsabbau von 10 Milliarden DM „kassenwirksam"<br />

werden lassen?<br />

Von dem vereinbarten Subventionsabbau sind im<br />

Bundeshaushalt 1991 rund 0,5 Milliarden DM kassenwirksam.<br />

Dieser Betrag steigt auf 1,5 Milliarden DM<br />

im Jahr 1994 an und ist im Finanzplan berücksichtigt.<br />

Der weitere Abbau von Finanzhilfen wird noch in<br />

einer Arbeitsgruppe beraten. Zum Abbau zusätzlicher

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!