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33. Sitzung - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode — <strong>33.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Bonn, Mittwoch, den 19. Juni 1991 2729*<br />

Entscheidungen zur Umsetzung sind nicht getroffen.<br />

Anlage 53<br />

Antwort<br />

des Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Fragen<br />

des Abgeordneten Horst Jungmann (Wittmoldt) (SPD)<br />

(Drucksache 12/766 Fragen 96 und 97):<br />

Wann sollen nach den Planungen der NATO nukleare Abstandswaffen<br />

in der Bundesrepublik Deutschland stationiert<br />

werden, bzw. wann soll über eine mögliche Stationierung solcher<br />

nuklearen Abstandswaffen in der Bundesrepublik<br />

Deutschland entschieden werden?<br />

Wie weit ist innerhalb der NATO der Planungsprozeß bezüglich<br />

der Stationierung nuklearer Abstandswaffen in Europa fortgeschritten?<br />

Zu Frage 96:<br />

Entscheidungen über evtl. Stationierungen nuklearer<br />

Abstandswaffen stehen nicht an.<br />

Zu Frage 97:<br />

Es gibt keinen Planungsprozeß bezüglich einer Stationierung<br />

nuklearer Abstandswaffen innerhalb der<br />

NATO.<br />

Hält die Bundesregierung die Sowjetunion jetzt oder in absehbarer<br />

Zeit für fähig und willens, einen Überraschungsschlag<br />

gegen die Bundesrepublik Deutschland oder den Westen zu<br />

führen?<br />

Gibt es oder gab es mit der Sowjetunion Gespräche darüber,<br />

die Tiefflugübungen simultan einzustellen?<br />

Zu Frage 99:<br />

Die Sowjetunion ist eine nukleare Supermacht,<br />

weltweit stärkste konventionelle Landmacht und<br />

zweitstärkste Seemacht sowie zweitstärkste Weltraummacht.<br />

Sie ist aufgrund der geostrategischen<br />

Nähe für die Sicherheit Deutschlands weiterhin von<br />

maßgeblicher Bedeutung. Es gibt derzeit keinen Hinweis<br />

auf feindliche Absichten in der sowjetischen Politik.<br />

Ein „Überraschungsschlag" mit nuklearen Mitteln<br />

wäre grundsätzlich führbar. Er wird als jetzige oder<br />

künftige Absicht der Sowjetunion nicht angenommen.<br />

Zu Frage 100:<br />

Die Bundesregierung erklärt, daß Gespräche mit<br />

der Sowjetunion mit dem Ziel, „die Tiefflugübungen<br />

simultan einzustellen", weder geführt wurden noch<br />

geführt werden. Es ist auch nicht beabsichtigt, mit der<br />

Sowjetunion Gespräche über dieses Thema aufzunehmen.<br />

Anlage 54<br />

Antwort<br />

des Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Frage<br />

des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD)<br />

(Drucksache 12/766 Frage 98):<br />

Bedarf die auf der jüngsten Tagung der NATO-Verteidigungsminister<br />

beschlossene „Rapid Reaction Force" einer nuklearen<br />

Abdeckung, und wenn ja, mit welchen Mitteln soll diese<br />

gewährleistet werden?<br />

Nuklearwaffen haben auch künftig eine wesentliche<br />

Rolle in der Gesamtstrategie des Bündnisses zur<br />

Kriegsverhütung. Sie stellen sicher, daß nie eine Lage<br />

entsteht, in der nicht mit nuklearer Vergeltung als<br />

Reaktion auf militärisches Vorgehen gerechnet werden<br />

müßte.<br />

Als politische Waffen der Kriegsverhütung sind Nuklearwaffen<br />

nicht isoliert ausgerichtet auf bestimmte<br />

Einsatzoptionen oder zur Unterstützung einzelner<br />

Großverbände. Die Zusammensetzung der „Rapid Reaction<br />

Force" sieht von daher auch keine nuklearen<br />

Anteile vor.<br />

Anlage 55<br />

Antwort<br />

des Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Fragen<br />

des Abgeordneten Hans Wallow (SPD) (Drucksache<br />

12/766 Fragen 99 und 100) :<br />

Anlage 56<br />

Antwort<br />

des Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Fragen<br />

des Abgeordneten Albrecht Müller (Pleisweiler)<br />

(SPD) (Drucksache 12/766 Fragen 101 und 102):<br />

Was sind die Gründe dafür, daß über weiten Teilen der Pfalz in<br />

den letzten zehn Tagen in unerträglichem Maß und bis in die<br />

Nacht hinein wieder militärischer Tiefflug geübt wird — übrigens<br />

auch über der Stadt Ludwigshafen, wie Augenzeugen berichten?<br />

Gibt es Anzeichen dafür, daß eine Bedrohungssituation vorliegt,<br />

die die Tiefflugvorbereitung auf einen Überraschungsschlag<br />

des Ostens und für ein tiefes Eindringen in den Raum des<br />

(nicht mehr vorhandenen) Warschauer Pakts nötig macht?<br />

Zu Frage 101:<br />

Die Bundesregierung erklärt, daß der angesprochene<br />

Flugbetrieb „über weiten Teilen der Pfalz in<br />

den letzten Tagen", was die 24. Kalenderwoche anbetrifft,<br />

mit der NATO-Luftwaffenübung „Central Enterprise"<br />

in Zusammenhang stand.<br />

Diese jährlich stattfindende Übung dient insbesondere<br />

dazu, die Zusammenarbeit der NATO-Luftstreitkräfte<br />

in Mitteleuropa bei taktischen Luftoperationen<br />

zu überprüfen und zu erproben. Das Übungsgebiet<br />

umfaßte den Luftraum über den Benelux-Staaten, Dänemark<br />

sowie der Bundesrepublik Deutschland mit<br />

Ausnahme der neuen Bundesländer.<br />

Insgesamt gesehen, verursachte die Übung „Central<br />

Enterprise" kein zusätzliches Flugaufkommen.<br />

Die seit dem 17. 9. 1990 grundsätzlich bestehende<br />

Tiefflugmindesthöhe vom 1 000 Fuß (300 m) wurde<br />

beibehalten.

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