33. Sitzung - Deutscher Bundestag
33. Sitzung - Deutscher Bundestag
33. Sitzung - Deutscher Bundestag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode — <strong>33.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Bonn, Mittwoch, den 19. Juni 1991 2723*<br />
Anlage 36<br />
Antwort<br />
des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf<br />
die Fragen des Abgeordneten Dietmar Schütz (SPD)<br />
(Drucksache 12/766 Fragen 56 und 57):<br />
Steht die Bundesregierung jetzt nicht mehr zu ihrer mit den<br />
Regierungschefs der Länder getroffenen Übereinkunft vom<br />
12. Dezember 1989 — die vor Ort durch den damaligen Bundesminister<br />
für Bildung und Wissenschaft, Jürgen W. Möllemann,<br />
bekräftigt wurde — Studentenwerken ehemalige Kasernen zu<br />
günstigen Konditionen zur Verfügung zu stellen?<br />
Wie soll im Kaufvertrag mit dem britischen Investor sichergestellt<br />
werden (z. B. durch Begrenzung der Höchstmiete etc.), daß<br />
der Investor — wie in der Presse angekündigt — dort 270 Studentenwohnungen<br />
bauen wird?<br />
Zu Frage 56:<br />
Die in dem Protokoll der Ministerpräsidentenkonferenz<br />
vom 21. Dezember 1989 enthaltene Forderung<br />
der Länder, der Bund solle geeignete bundeseigene<br />
Baugrundstücke „zu einem symbolischen Preis" zur<br />
Schaffung von Wohnraum für Studenten bereitstellen,<br />
ist im Rahmen der Besprechung des Bundeskanzlers<br />
mit den Regierungschefs der Länder in die „gemeinsame<br />
Erklärung der Regierungschefs von Bund und<br />
Ländern zu grundsätzlichen Fragen der Bildungs- und<br />
Forschungspolitik" nicht aufgenommen worden.<br />
In der Ministerpräsidentenkonferenz am 21. Dezember<br />
1989 ist deshalb keine Übereinkunft getroffen<br />
worden.<br />
Zu Frage 57:<br />
Es geht bei Ihrer Frage offenbar um die Pferdemarkt-Kaserne<br />
in Oldenburg.<br />
Der meistbietende Kaufinteressent, ein britischer<br />
Staatsangehöriger, beabsichtigt nach Angaben des<br />
ihn vertretenden Anwalts, die beiden unteren Stockwerke<br />
des Hauptgebäudes der Pferdemarkt-Kaserne<br />
einer gewerblichen Nutzung zuzuführen (beispielsweise<br />
Praxen für Ärzte und Anwälte) und in den beiden<br />
oberen Stockwerken Studentenwohnraum zu<br />
schaffen.<br />
In den Kaufvertrag sollen folgende Forderungen<br />
des Bundes aufgenommen werden:<br />
— Die Herrichtung zu Studentenwohnungen ist in<br />
spätestens 5 Jahren nach Eigentumsübertragung<br />
abgeschlossen. Die Nutzung als Studentenwohnungen<br />
wird für mindestens 10 Jahre nach Abschluß<br />
der Baumaßnahmen aufrechterhalten.<br />
— Der Mietzins beträgt höchstens 8, — DM/m 2. Er ist<br />
für die Dauer von einem Jahr nach Erstvermietung<br />
unveränderlich. Nach diesem Zeitraum ist eine<br />
Steigerung im Verhältnis der Steigerung der Mietzinsen<br />
im öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau<br />
zulässig.<br />
— Der Bund hat sich im Kaufvertrag das Recht des<br />
Wiederkaufs für den Fall vorzubehalten, daß das<br />
Grundstück nicht vertragsgemäß verwendet<br />
wird.<br />
Zur Sicherung dieses Rechts ist eine Vormerkung<br />
für den Bund an dem Kaufgrundstück zu bestellen<br />
und an erster Rangstelle einzutragen.<br />
Im übrigen hat der Bund vom Kaufinteressenten<br />
gefordert, daß auch im Nebengebäude (rd. 660 m 2 )<br />
Studentenwohnungen einzurichten sind.<br />
Anlage 37<br />
Antwort<br />
des Parl. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die<br />
Frage des Abgeordneten Wolfgang Meckelburg<br />
(CDU/CSU) (Drucksache 12/766 Frage 66):<br />
Wie verhält sich die Bundesregierung zu Vorschlägen, Unternehmen,<br />
die bisher in der reinen Kohleförderung und -verwertung<br />
tätig sind, bei deren Bemühen zu fördern, wie andere Energiekonzerne<br />
auch neue Märkte in anderen Bereichen zu erschließen,<br />
und ist sie bereit, rechtliche und praktische Hindernisse,<br />
die dabei im Wege stehen, umgehend zu beseitigen?<br />
Die Unternehmen des deutschen Steinkohlenbergbaus<br />
unterscheiden sich von anderen Energiekonzernen<br />
u. a. dadurch, daß sie in hohem Maße von öffentlichen<br />
Hilfen abhängig sind.<br />
Von den heute im Prinzip nur noch drei selbständigen<br />
Bergbauunternehmen verfügt vor allem die Ruhrkohle<br />
AG bereits über einen umfangreichen Beteiligungsbereich.<br />
Dort erzielt sie rd. ein Drittel ihres Konzernumsatzes.<br />
Einer begrenzten und wirtschaftlich<br />
vernünftigen Ausweitung dieses Bereichs hat die<br />
Bundesregierung nichts in den Weg gelegt; die aus<br />
bürgschaftsrechtlichen Gründen erforderliche Zustimmung<br />
der öffentlichen Hand zum Erwerb von Beteiligungen<br />
ist in aller Regel erteilt worden.<br />
Eine Förderung der Bergbauunternehmen aus den<br />
Kohlehilfen zur Erschließung neuer Märkte, in denen<br />
sie im Wettbewerb mit anderen Unternehmen stehen,<br />
kann nicht in Betracht kommen. Die den Bergbauunternehmen<br />
gewährten Kohlehilfen sind zweckgebunden<br />
zur Erhaltung des politisch gewollten Versorgungsbeitrages<br />
der deutschen Steinkohle. Die Kohlehilfen<br />
können auch nur in dem Umfang gewährt werden,<br />
wie die Unternehmen alle eigenen Möglichkeiten<br />
der Finanzierung und zur Rationalisierung ausgeschöpft<br />
haben; Gewinne aus Beteiligungen sind<br />
grundsätzlich zur Verringerung der Kohlehilfen zu<br />
verwenden.<br />
Die bereits erfolgte Diversifizierung trägt auch zur<br />
Beschleunigung des Strukturwandels und zur Bewältigung<br />
des Personalüberhangs bei. Als Instrument zur<br />
Schaffung neuer Arbeitsplätze im Nichtmontanbereich<br />
stehen in den Bergbauregionen Hilfen aus der<br />
Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen<br />
Wirtschaftsstruktur und anderen Förderprogrammen<br />
zur Verfügung.<br />
Anlage 38<br />
Antwort<br />
des Parl. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die Fragen<br />
des Abgeordneten Gernot Erler (SPD) (Drucksache<br />
12/766 Fragen 67 und 68) :