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Autor: Tilmann P - Landesmedienzentrum Baden-Württemberg

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versuchen haben, das Phänomen Hörspiel im Zusammenhang unserer Literatur und<br />

Geistesgeschichte zu sehen. Für dieses abschließende Thema ist mangelnde Objektivität<br />

schlimmstenfalls gegenüber der Sache zu befürchten, in der ich nie recht objektiv sein<br />

konnte: gegenüber dem Hörspiel. Von den <strong>Autor</strong>en hoffe ich sagen zu können, daß die<br />

gleichmäßige Freundschaft, die mich mit fast allen verbindet, mich an ungleichmäßiger<br />

Darstellung hindern wird. Bei den Überlegungen zur Praxis jedoch wird es mit der<br />

Unparteilichkeit am schwierigsten sein: ich werde kaum umhin können, die Verhältnisse<br />

perspektivisch zu sehen. So will ich mich wenigstens bemühen, die Perspektive nicht zu<br />

verbergen.<br />

ORGANISATION, VERTRÄGE, HONORARE<br />

Wie überall, so erwachsen auch bei den Hörspielabteilungen sowohl Differenzen und<br />

Schwierigkeiten als auch Ansporn und lebendige Vielfalt daraus, daß es Ungleichheit und<br />

Verschiedenheit gibt. Nachdem Saarbrücken hinzukam, besitzen wir in der<br />

Bundesrepublik mit Westberlin zehn Rundfunkanstalten und eine entsprechende Anzahl<br />

von Hörspielredaktionen und Hörspielstudios. Entstehung und regionale Begrenzung der<br />

zugehörigen Sendegebiete, von denen die wirtschaftliche Lage der Stationen abhängt,<br />

hatten zufällige politische Gründe, waren also nicht von der Sache her geplant. So gibt es<br />

denn große Rundfunkanstalten, deren Nachteil meist ist, daß. sie nicht um ihr Prestige<br />

kämpfen zu müssen glauben, mittlere, deren Chance im Nachteil der großen und in ihrem<br />

eigenen Ehrgeiz liegt, und allzu kleine, denen sowohl die Chancen als auch das Geld<br />

fehlen, und die, wenn sie nicht über gefestigte Persönlichkeiten verfügen, nur mit<br />

Ressentiments rechnen können. Die Situation der deutschsprachigen Sender in<br />

Österreich und der Schweiz ist in vieler Hinsicht derjenigen unserer kleineren<br />

bundesrepublikanischen ähnlich.<br />

Köln (der »Westdeutsche«), Hamburg (der »Norddeutsche«), München (der »Bayerische<br />

Rundfunk«) können im Hörspiel annähernd als finanziell gleich leistungsfähig gelten. Die<br />

nächste Stufe bilden <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> (der »Südwestfunk«), Frankfurt (der »Hessische«),<br />

Stuttgart (der »Süddeutsche Rundfunk«), die es etwas schwerer haben. Bremen und vor<br />

allem Saarbrücken mit ihren jeweils winzigen Hinterländern sind hilfsbedürftig, was nicht<br />

ausschließt, daß z. B. Bremen im Hörspiel stets ein respektables Niveau gehalten hat.<br />

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