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Geschichte und Geschichtsschreibung der deutschen ...

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144 Besprechungen<br />

keit eine Auseinan<strong>der</strong>setzung zwischen liberalen (Mevissen), radikaldemokratischen<br />

(Junghegelianer wie Bauer, Rüge) <strong>und</strong> sozialistischen<br />

(Hess) Anschauungen vollzog (9).<br />

Da das Buch sich als Beitrag zur Zeitungsforschung versteht, ist<br />

<strong>der</strong> meiste Raum verlagstechnischen Problemen (wirtschaftliche Basis<br />

des Verlages, Aufbau des Korrespondentennetzes etwa) sowie <strong>der</strong><br />

Verlags- <strong>und</strong> Redaktionsgeschichte dieser Zeitung gewidmet.<br />

Helmut Gass (Berlin)<br />

Jessen, Hans (Hrsg.): Die Deutsche Revolution 1848/49<br />

in Augenzeugenberichten. Karl Rauch Verlag, Düsseldorf<br />

1968 (432 S., Ln., 24,80 DM).<br />

Beschränken wir uns auf die Einleitung (3 Seiten): „Das System<br />

Metternich, das drei<strong>und</strong>dreißig Jahre Europa den Frieden gesichert<br />

hatte, brach zusammen (11)." „Vor allem aber fanden gesamtdeutsche<br />

Wahlen statt (11)." „..., ein gesamtdeutsches Ministerium (wurde)<br />

gebildet, ... (11)." „Die Presse, die ihre Freiheit erkämpft hatte, ließ<br />

sich diese nicht ganz wie<strong>der</strong> entwinden (12)." „Es war in <strong>der</strong> Tat die<br />

große Lehrzeit <strong>der</strong> Deutschen, gleichgültig welchen Standes sie waren,<br />

welchen Beruf sie ausübten. Die innere Revolution, <strong>der</strong> Übergang<br />

vom <strong>deutschen</strong> Idealismus zu dem Wissen um die Realitäten <strong>der</strong><br />

<strong>deutschen</strong> Lage ist das eigentliche Thema je<strong>der</strong> Betrachtung des<br />

ereignisvollen Jahres (12)." „Mit einer gewissen Wehmut haben die<br />

Acht<strong>und</strong>vierziger diesen Wandel durchlebt, zurückgeblickt auf das<br />

Jahr, wo <strong>der</strong> Mann noch etwas wert war, wo sein Herz gewogen<br />

wurde (13)." „Sie dachten zurück an die großen Debatten des Frankfurter<br />

Parlaments, da es um die Gr<strong>und</strong>rechte des <strong>deutschen</strong> Volkes<br />

gegangen war, da nicht Parteien, son<strong>der</strong>n das kühne Wort eines einzelnen<br />

oft eine wichtige Frage entschied (13)." — Worum es in diesem<br />

Buch geht: „Geblieben <strong>und</strong> neu gestellt ist uns die Aufgabe die Einheit<br />

Deutschlands zu schaffen. Bei ihrer Lösung können die Acht<strong>und</strong>vierziger<br />

uns Vorbild sein in ihrer lebendigen Anteilnahme an<br />

dem politischen Geschick unseres Vaterlandes, in <strong>der</strong> Wahrhaftigkeit<br />

ihrer Gesinnung, in ihrer Opferbereitschaft (13)."<br />

Vielleicht hätte Jessen an Stelle dieser Einleitung lieber einen Vorspruch<br />

geschrieben, etwa so: Kraft im Schluck/Karg im Wort/Starke<br />

Faust/am rechten Ort (Inschrift am Marburger Brauhaus).<br />

Ernst W<strong>und</strong>erlich (Marburg/Lahn)<br />

Böhme, Helmut (Hrsg.): Probleme <strong>der</strong> Reichsgründungszeit<br />

1848 — 187 9. Neue Wissenschaftliche Bibliothek<br />

Bd. 26. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln-Berlin 1968 (505 S.,<br />

Pb., 22,80 DM).<br />

In jüngster Zeit scheint sich bei den Historikern eine interessante<br />

methodische <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en auch politische Neuorientierung<br />

zu vollziehen, <strong>der</strong>en Dimensionen sich in den Beiträgen dieses Ban-

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