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Geschichte und Geschichtsschreibung der deutschen ...

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178 Besprechungen<br />

durch Reparationen, fehlen<strong>der</strong> Auslandshilfe, mangelhafter weltwirtschaftlicher<br />

Verflechtung <strong>und</strong> erheblichen Verlustes an Arbeitskräften<br />

wesentlich ungünstiger waren als in <strong>der</strong> BRD. Ein Vergleich <strong>der</strong><br />

Produktionsergebnisse führt zu dem Gesamturteil, daß „auch im<br />

Vergleich zur west<strong>deutschen</strong> Entwicklung <strong>der</strong> wirtschaftliche Wie<strong>der</strong>aufbau<br />

<strong>und</strong> das weitere Wachstum in <strong>der</strong> DDR bemerkenswert<br />

ist" (69). Wenn Leptin jedoch feststellt, daß das Wachstum in <strong>der</strong><br />

DDR im Vergleich zu dem in <strong>der</strong> BRD „ausgesprochen ungleichgewichtig"<br />

war, dann nimmt er — wie will er sonst den Begriff<br />

„Gleichgewicht" fassen? — die tatsächliche Entwicklung <strong>der</strong> strukturellen<br />

Proportionen in <strong>der</strong> BRD zum Maßstab, mit dem Abweichungen<br />

in <strong>der</strong> DDR als „Ungleichgewicht" identifiziert werden,<br />

womit angesichts <strong>der</strong> Bildungs-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Verkehrsmisere<br />

in <strong>der</strong> BRD die Dinge geradezu auf den Kopf gestellt werden. Der<br />

sich anschließende Lebensstandard-Vergleich ist, worauf Leptin<br />

selbst hinweist, außerordentlich problematisch. Wenn man überhaupt<br />

einen Schluß aus dem vorgelegten Zahlenmaterial, das sich einseitig<br />

am Geldbeutelprinzip des Titelbildes orientiert, ziehen will, dann<br />

den, daß unter Berücksichtigung <strong>der</strong> schlechteren Ausgangsbedingungen<br />

von einer geringeren Effizienz <strong>der</strong> sozialistischen Planwirtschaft<br />

<strong>der</strong> DDR im Vergleich zum staatsmonopolistischen Kapitalismus<br />

<strong>der</strong> BRD nicht mehr gesprochen werden darf. Für die Behauptung,<br />

daß die Realeinkommenslücke ständig wächst, bleibt Leptin<br />

sogar den Zahlenbeweis schuldig.<br />

Leptin hat das Buch nicht für Experten, son<strong>der</strong>n für den politisch<br />

interessierten West<strong>deutschen</strong> geschrieben, <strong>der</strong> sich, aufgestört durch<br />

die neue Ostpolitik, rasch einmal über die Lage in <strong>der</strong> DDR informieren<br />

möchte. Es soll <strong>und</strong> wird ihn mit seiner Regierung versöhnen<br />

<strong>und</strong> ihn weiter davon abhalten, den Sozialismus ernsthaft als eine<br />

Alternative zu begreifen. Die Argumentation wird manchen dazu<br />

bringen, einer Politik zuzustimmen, die lediglich darauf verzichten<br />

will, die sozialistischen Staaten mit den Mitteln des Kalten Krieges<br />

zu bekämpfen.<br />

Josef Deckers (Berlin)<br />

Höhn, Reinhard, unter Mitarbeit von Gisela Böhme: Führungsbrevier<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft. Verlag für Wissenschaft, Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Technik, Bad Harzburg 1969. 6. neub. Aufl. (373 S., Ln.,<br />

24,90 DM).<br />

Dargestelt werden in diesem Führungsbrevier die Gr<strong>und</strong>sätze<br />

einer „Führung im Mitarbeiterverhältnis". Sie wird als <strong>der</strong> neue<br />

Führungsstil <strong>der</strong> Wirtschaft bezeichnet. Beherrschendes Prinzip dieser<br />

Führungsform ist die Delegation von Verantwortung. Daneben<br />

werden die wichtigsten Führungsmittel wie Mitarbeiterbesprechung,<br />

Dienstbesprechung, Kritik <strong>und</strong> Anerkennung, Information, Kontrolle,<br />

Stäbe <strong>und</strong> Stellvertretung sowie <strong>der</strong> Einzelauftrag behandelt. In <strong>der</strong><br />

6. Auflage finden sich neue Kapitel mit den Themen „die Zielsetzung<br />

als Führungsaufgabe" <strong>und</strong> „die elektronische Datenverarbeitung".

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