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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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112<br />

Das dritte Modell, das mit dem „Bild der janusköpfigen Position<br />

der Achtsamkeit“, trifft meines Erachtens das Tatsächliche am<br />

besten. Es hat aber ebenfalls seine Tücken, da es durch das „zu-<br />

Ende-Denken“ leicht zum Abrutschen ins Denken verleitet und<br />

weil die Achtsamkeit dort Gefahr läuft, in einer Arroganz „leichtsinnig“<br />

anzuhaften.<br />

Mit allen diesen Bildern gilt es daher achtsam umzugehen. Es geht deshalb<br />

nicht um das Bewerten und gegenseitige Ver-Achten dieser Bilder, sondern<br />

um das Nicht-Anhaften an ihnen.<br />

II.<br />

THICH NHAT HANH hat ein missionarisches Anliegen und möchte deshalb begründen,<br />

warum er als buddhistischer Guru zu Recht eine Hörer- und Lesergemeinde<br />

um sich sammelt.<br />

In seinem Text „Unsere Verabredung mit dem Leben“ 11 bringt er unter anderen<br />

das „Sutra der Kenntnis des besseren Weges, allein zu leben“. 12<br />

In diesem und den anderen Sutras wird aufgezeigt, dass es nicht darum<br />

geht, das Alleinleben in der Abgeschiedenheit nur der äußeren Form nach<br />

zu üben (18), sondern dass BUDDHA lehrte<br />

„dass Im-gegenwärtigen-Augenblick-leben der Weg ist, allein zu leben.<br />

Wenn jemand keine Achtsamkeit für den gegenwärtigen Augenblick<br />

aufbringen kann, wird er oder sie nicht einmal alleine sein,<br />

wenn er oder sie sich im tiefsten Wald befindet.“ (19)<br />

BUDDHA lehrte ja:<br />

„Lass los, was vergangen ist. Lass los, was noch nicht ist. Betrachte<br />

eingehend das Geschehen des gegenwärtigen Augenblicks,<br />

jedoch ohne ihm verhaftet zu sein. Das ist der<br />

wunderbarste Weg, allein zu leben.“ (18)<br />

THICH NHAT HANH merkt hier an:<br />

11 THICH NHAT HANH: „Unsere Verabredung mit dem Leben – BUDDHA’s Lehre<br />

vom Leben im gegenwärtigen Augenblick“. München 1991. ISBN 3-85936-<br />

053-1<br />

Ich verwende in meinen Anmerkungen nur BUDDHA -Worte, die THICH NHAT<br />

HANH in seinen Büchern selbst zitiert. Die in Klammer gesetzten Zahlen<br />

verweisen auf die entsprechenden Seiten, auf welchen diese zitiert sind.<br />

12 Vgl. auch in der Mittleren Sammlung (Majjhimanikaya) des Pali-Kanon<br />

die Rede 1<strong>31.</strong>

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