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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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• dies ist ein ähnlicher Unterschied, wie ich ihn zwischen "Aufmerksamkeit"<br />

und "Achtsamkeit" mache.<br />

Es geht dabei aber nicht nur darum, zu unterscheiden:<br />

• ob die "wankelmütige Fremdbestimmung" aus dem "vorstellenden<br />

Bewusstsein" oder aus der "Faszination der aktuellen Wirklichkeit"<br />

kommt;<br />

• sondern auch darum, zu beachten, ob diese Fremdbestimmung<br />

"als unbewusste Gewohnheit" aus der "eigenen Erfahrung heraus",<br />

oder aus der in mir aufgehobenen "phylogenetischen Erfahrung<br />

des Menschen" kommt, die mich ebenfalls als beharrliche<br />

Gewohnheit "fremdbestimmt", meist zu meinem Vorteil, a-<br />

ber auch oft zu meinem Nachteil, wenn diese Gewohnheiten keine<br />

echte Funktion mehr haben.<br />

Der Ausweg aus diesem Schwanken ist daher nicht:<br />

• "einfach nichts zu denken" und "die Gewohnheiten des<br />

Körpers zuschlagen zu lassen";<br />

• sondern ein "im Selbst ständiges Gewahren" zu erreichen,<br />

was mir dann von einer "Über-Sicht" her eine "Einsicht in eine<br />

die Not wendende Balance" gewährt.<br />

In dieser Hinsicht könnte man auch HEGELS Meinung verstehen, dass "Freiheit<br />

die Einsicht in die Notwendigkeit" sei.<br />

Wie sieht dann aber in diesem Gedanken ein "Wille", oder sogar ein "freier<br />

Wille" aus?<br />

Beim "Möchten" ist es viel leichter, gedanklich voran zu kommen.<br />

Schon das schillernde Wort selbst zeigt in seiner semantischen<br />

Tiefe das Problem auf.<br />

In der Gegenwarts-Form (ich "möchte") weist das Wort auf eine Zukunft,<br />

auf ein "vorgestelltes Sosein, das man gerne wolle".<br />

In der Vergangenheits-Form (ich habe "gemocht", ich "mochte") schwindet<br />

aber der Bezug auf das "Sosein einer begehrten Zukunft" und es tritt das<br />

"damals aktuelle Wertsein" (wie es im "mögen" zum Ausdruck kommt) in<br />

den Vordergrund. Es liegt dann auch der Bezug zum "Können" (ich "vermochte")<br />

sehr nahe.

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