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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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9<br />

"Schwierig, darüber zu reden, weil die Rede wieder zum Abschwung<br />

führt."<br />

Weil Rede schwierig ist, kann sie zum Abschwung führen. Aber: die Rede<br />

ist nicht deswegen schwierig, weil sie zum Abschwung führt.<br />

"Loslassen-können oder Gelassenheit bezeichnet offenbar nur eine<br />

Seite der Liebe und auch der Wahrnehmung, wo alle Unterschiede<br />

verschwinden, weil die Projektionen zurückgenommen<br />

werden. "<br />

Warum sollten die Unterschiede der Dinge verschwinden, wenn Projektionen<br />

zurückgenommen werden? Es scheint so, als würden Sie der Ansicht<br />

sein, dass die Dinge nur deswegen unterschieden seien, weil sie mittels<br />

subjektiver Projektionen erst würden unterschieden werden.<br />

Warum soll Gelassenheit ein Unterlassen der Unterscheidungen<br />

sein? Gelassenheit hat doch nichts mit Sosein, sondern mit<br />

Wertsein zu tun.<br />

Man könnte zwischen den „Unterscheidungen im Bewusstsein“ und dem<br />

„Akt des Unterscheidens“ unterscheiden. Dann könnte man formulieren:<br />

Man sollte von den Unterscheidungen seines Bewusstseins (von<br />

den Projektionen) loslassen, damit das im Selbst ständige Unterscheiden<br />

gelingen kann, das aber nicht aktiv die Dinge unterscheidet,<br />

sondern den Fugen der Wirklichkeit folgt und die<br />

objektiven Unterschiede der Dinge aufnimmt. Damit sich also das<br />

Gewahren den Dingen überlassen kann.<br />

Wenn ich mir selbst verzeihe, dann lasse ich los von den „Bewertungen<br />

des von mir Bewirkten“ und folge den „Fugen meines Bewirkten“, um<br />

das Bewirkte zu verstehen. Dann wende ich mich „meinem Wirken“ zu<br />

und folge dessen „Fugen“.<br />

Wenn die „Bewertungen“ als Projektionen zurückgenommen werden,<br />

verschwinden nicht die „Unterschiede des Bewirkten“, sondern<br />

die „Fugen der Wirklichkeit“ werden im Verbundensein (Liebe)<br />

erst klar und können dann unmittelbar aufgenommen werden.<br />

Nicht die Projektionen machen Unterschiede, sondern Projektionen<br />

sind aufgenommene Unterschiede, die eben nicht immer passen.

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