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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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187<br />

Die Klippe, über die das indische Denken immer wieder ihre Balance verliert<br />

und abstürzt, ist eben das Verwechseln, bzw. das gedankliche Verwischen<br />

von „ endlicher Soheit“ (als „wirklich wirkendes Seiendes“) und „unendlicher<br />

Leere“ (als „Sein des Seienden“):<br />

• das „seiende Maya“ ist nämlich als „seiende Vorstellung“ und<br />

als „seiende Sprache“ das, was aus dem selektiv sinnlich<br />

vermittelten endlichen Sosein entsteht;<br />

• dieses „Maya“ ist gewissermaßen nicht nur die „Vor-Lage“ für<br />

das Gewahren einer Soheit, sondern „für den Menschen“<br />

auch die einzige Klammer zwischen dem „Unendlichen des<br />

Seins“ und „der tatsächlichen Wirklichkeit des Seienden“;<br />

• dies wurde in den Upanischaden auch als „Identität von Brahman<br />

und Maya“ auszudrücken versucht.<br />

V.<br />

Deswegen:<br />

Wer sein eigenes Tun und Bewegen in der Welt und seine eigene<br />

Sinnlichkeit verachtet, bzw. zuwenig beachtet:<br />

• der verliert nicht nur seinen Fernblick und den unmittelbaren<br />

Bezug zum Seienden;<br />

• sondern letztlich auch seinen unmittelbaren Bezug zum „Sein<br />

im Seienden“, um dessen Willen er oft zur „Verachtung der<br />

Sinnlichkeit“ angetreten ist!<br />

• er verstrickt sich im Nahblick vielmehr im Dickicht seines überklugen<br />

Bewusstseins, d.h. er fängt (selbst seiend zappelnd)<br />

sich im „Netz des Maya“.<br />

VI.<br />

Das Seiende hat zwei „Grundeigenschaften“:<br />

• das unmittelbare Widerspiegeln des Seienden im Sein;<br />

• und das energetische Wechselwirken des Seienden im Seienden.<br />

Dieses „energetische Wechselwirken“ ist wiederum bestimmt durch zwei<br />

Aspekte:<br />

• dem Bewegen als Verändern;<br />

• und dem Beharren, bzw. dem trägen Widerstandleisten.<br />

Daraus ergeben sich zwei Seiten des Wechselwirkens:<br />

• das energetische Wechselwirken als Energie-Übertragen;

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