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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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vorziehe, dann versuche ich, mir die Voraussetzungen des anderen Denkens<br />

bewusst zu machen und dann von diesen Voraussetzungen her zu<br />

verstehen, was der andere eigentlich im Visier hatte und aufgrund seines<br />

"vorausgesetzten Weltbildes" eben so sehen musste, bzw. manches z.B.<br />

gar nicht sehen konnte oder nicht durfte.<br />

So scheint es mir, dass Sie bisher bloß innerhalb Ihres eigenen<br />

Weltbildes unterschiedliche Standorte und entsprechende Perspektiven<br />

zur Kenntnis genommen haben, aber gar nicht daran<br />

denken, auch anzunehmen, dass Ihr noch unbewusstes Weltbild<br />

selbst, welches Ihr Denk-Revier absteckt, selbst bloß ein Revier<br />

ist, bzw. ein "Werkzeug", wie ich es nenne.<br />

Ich nehme also mein Weltbild als mein "Werkzeug" bewusst in die Hand<br />

und versuche, im Gewahren mit ihm den "Fugen der Wirklichkeit" nachzugehen.<br />

Dann mache ich mir bewusst, welche anderen Werkzeuge ich in<br />

meinem Leben bisher mehr oder weniger bewusst in die Hand<br />

genommen habe und in kleineren Wirkbereichen mit ihnen ebenfalls<br />

erfolgreich war.<br />

So habe ich in mir eine ganze Reihe von Weltbildern gefunden, die ich oft<br />

mit großem Eifer in Anwendung brachte.<br />

Diese Werkzeuge erkenne ich nun auch leichter in den Händen<br />

anderer Denker und leide dann oft erinnernd mit, wenn versucht<br />

wird, mit einem Pinsel Dosen zu öffnen, oder mit einem<br />

Schraubenzieher Wände zu streichen.<br />

Ich kenne aber auch Menschen, die bloß Werkzeuge sammeln und pflegen,<br />

so als hätten sie etwas Größeres vor.<br />

Aber statt die Werkzeuge anzuwenden, statten sie damit bloß die<br />

Wände ihrer "Hobby-Werkstatt" aus und freuen sich darüber, wie<br />

umfassend sie für den Bedarfsfall gerüstet wären.<br />

Da diese Menschen aber vor lauter "Werkzeug-Kaufen" gar nicht die Zeit<br />

haben, auch die Gebrauchsanweisungen zu lesen oder die Werkzeuge entsprechend<br />

der Anleitung zumindest sogar etwas auszuprobieren, verspüren<br />

sie auch gar keine Lust, mit ihren Werkzeugen wirklich etwas zu tun, denn

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