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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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• sowohl ein Verhältnis zur „in mir seienden Erfahrung“;<br />

• als auch ein Verhältnis zum „Seienden, das anliegt und daher aktuell<br />

bedacht wird“.<br />

Es leuchtet mir auch ein, dass das Wissen nie „alles, was man vom Seienden<br />

wissen könnte“, einzuholen vermag. So gesehen „rennt“ das Wissen<br />

daher immer auch dem Seienden, das anliegt und aktuell bedacht wird,<br />

hinterher.<br />

Nicht leuchtet mir aber ein, dass es das Ziel dieses persönlichen<br />

Rennens sei, alles, was man hinsichtlich des aktuell Seienden bedenken<br />

könnte, zu erreichen.<br />

Das Ziel dieses persönlichen Rennens ist vielmehr, hinsichtlich der aktuellen<br />

Betroffenheit und deren Folgen eine treffende Reduktion des<br />

Wissbaren herauszufiltern, um erfolgreich und „nachhaltig“ handeln zu<br />

können.<br />

Es geht daher gar nicht darum, sich vom Wissen zu befreien, sondern im<br />

Gegenteil:<br />

• sowohl in der „in mir seienden Erfahrung“ ist eine aktuell zutreffende<br />

und brauchbare Auswahl zu treffen;<br />

• als auch in der Fugen des „tatsächlich anliegenden Seienden“,<br />

auf welches sich das Wissen bezieht, ist eine für ein eigenes<br />

nachhaltiges Handeln brauchbare Reduktion herauszufiltern<br />

und diesen Fugen dann nachzugehen.<br />

Das persönliche Ausschöpfen des Seienden ist gerade nur dann möglich,<br />

wenn man diese beiden Reduktionen vornimmt und, den „aktuell anliegenden<br />

Fugen der Wirklichkeit“ nachgehend, dann auch ein „neues Wissen“<br />

ins Bewusstsein und über dieses auch in die „in mir seiende Erfahrung“<br />

einbringt, um auch dort die Uhren nachzustellen.<br />

Gerade das persönliche Wissen-wollen und das Einbringen eigener<br />

Erfahrung schöpft daher das Potential des Seienden aus.<br />

Was dem Seienden sein Potential nimmt, das sind unzutreffende Erfahrungen<br />

und das Aufnehmen nebensächlicher Fugen in der aktuellen<br />

Wirklichkeit.<br />

Nicht alles Wissen muss man daher hinter sich lassen, um im<br />

Leben erfolgreich zu „rennen“, sondern bloß das aktuell un-

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