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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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schied davon nehmen. Darum, so können sie die rechte Wahrheit<br />

gar kaum oder vielleicht gar nicht begreifen. Denn solche Menschen<br />

die wollen niemandem folgen und bestehen auf ihrem eigenen<br />

Sinne und wollen fliegen eh sie Federn gewinnen. Sie wollen<br />

in einem Zuge gen Himmel fahren, das doch CHRISTUS nicht tat;<br />

denn nach seiner Auferstehung blieb er wohl vierzig Tage bei seinen<br />

Jüngern. Es mag niemand in Einem Tag vollkommen werden.<br />

Der Mensch soll sich zuerst seiner selbst ganz verleugnen und alle<br />

Dinge williglich durch Gott lassen und soll seinen eigenen Willen<br />

und alle natürlichen Neigung aufgeben und sich gänzlich läutern<br />

und reinigen von allen Untugenden und Sünden. Danach soll man<br />

demütiglich auf sich nehmen das Kreuz und soll Christus nachfolgen.<br />

Man soll auch Vorbild und Unterschied, Weise, Rat und Lehr<br />

nehmen und empfangen von den andächtigen und vollkommenen<br />

Diener Gottes und nicht folgen seinem eigenen Kopfe. So mag es<br />

Bestand haben und zu einem guten Ende kommen. Und wenn der<br />

Mensch also durchbricht und überspringt alle zeitlichen Dinge und<br />

Kreaturen, so mag er danach in einem beschaulichen Leben vollkommen<br />

werden. Denn wer Eines will haben, der muss das Andere<br />

fahren lassen, da bleibt nichts anderes übrig."<br />

Im 14. Kapitel wird fortgesetzt:<br />

"Und soll man wissen, dass Niemand kann erleuchtet werden, er<br />

sei denn zuvor gereinigt oder geläutert und geledigt. Auch kann<br />

Niemand mit Gott vereinigt werden, er sei denn zuvor erleuchtet.<br />

Und darum gibt es drei Wege. Zum, ersten die Reinigung; zum<br />

andern Mal die Erleuchtung; zum dritten Mal die Vereinigung. Die<br />

Reinigung gehört dem anfangenden oder büßenden Menschen zu<br />

und geschieht auf dreifache Weise: mit Reue und Leid um die<br />

Sünde, mit ganzer Beichte, mit vollkommener Buße. Die Erleuchtung<br />

gehört dem zunehmenden Menschen zu und geschieht auf<br />

dreifache Weise, das ist: in Verschmähung der Sünde, in Ausübung<br />

der Tugend und guter Werke und im willigem Leiden aller<br />

Anfechtung und Widerwärtigkeit. Die Vereinigung betrifft die vollkommenen<br />

Menschen und geschieht auch in dreifacher Weise, das<br />

ist: in Reinigkeit und Lauterkeit des Herzens; in göttlicher Liebe<br />

und in Betrachtung Gottes, des Schöpfers aller Dinge."<br />

Hinsichtlich der Soheit und deren Spielraum sind die Gedanken des<br />

JOHANNES VON DAMASKUS interessant, die er in der "Darlegung des orthodoxen<br />

Glaubens" aussprach, um eine Theodizee zu erübrigen.<br />

In meiner Terminologie sieht dies so aus:<br />

• im Spielraum der Soheit gibt es Freiheit, so dass das tatsächlich<br />

verwirklichte Exemplar von der Soheit nicht ursächlich be-

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