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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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86<br />

Wenn ich zum Beispiel von einer Bewegung „rede“, dann ist ihr Verbundensein<br />

die Voraussetzung, um überhaupt von ihr als einer Bewegung reden<br />

zu können.<br />

Ihr Anderswerden wird dagegen als Sosein „unterschieden“. Das auf diese<br />

Weise Unterschiedene wird dann als Sosein zur Sprache gebracht und<br />

miteinander logisch „verknüpft“.<br />

Auf diese Weise erscheint dann in der Sprache das „als Sosein<br />

unterschiedene Bewegen“ als ein „lückenloses Begegnen der unterschiedenen<br />

Veränderungen“.<br />

In diesem „Begegnen des unterschiedenen Sosein“ entsteht dann erst ein<br />

„Wertsein“, welches das Unterschiedene wieder „verknüpft“ (nicht „verbindet“!).<br />

So entstehen dann erst in der Verknüpfung (im Schluss!) auch<br />

(der Logik entsprechend) die Wahrheits-Werte „richtig“ und<br />

„falsch“.<br />

X.<br />

Wenn ich nun an eine Ich-Entwicklung denke, dann unterscheide ich gedanklich<br />

das „Ich“ vom „Selbst“. Das Selbst ist meine Identität mit der ich<br />

mit allem verbunden bin. Also mein Sein.<br />

Wenn ich mir nun mein Selbst gedanklich vorstelle, dann geschieht dies<br />

vor dem Erlebenshintergrund, dass ich im „Erleben des Verbundenseins mit<br />

Allem“ nicht verlösche, sondern in der „Identität mit Allem“ sehr wohl ein<br />

Selbst bin und bleibe, so lange ich lebe.<br />

Aber dieses Selbst ist als mein Zentrum weder wirkend noch hat<br />

es eine Form. Es ist bloß da und gewahrt.<br />

Ganz anders ist mein Erlebenshintergrund, wenn ich vom Ich spreche. Hier<br />

gewahre ich vom Selbst aus als untätiger Zeuge bloß ein Werden, dessen<br />

Zentrum zwar ein gewisses Feld ist, aber noch wenig deutlich.<br />

In dem Maße, als mein Selbst dieses Treiben aber gewahrt, e-<br />

manzipiert sich vor diesem untätigen Zeugen das Ich und zentriert<br />

sich selbsttätig immer mehr, und macht sich zunehmend frei<br />

von Fremdbestimmungen, die mein untätiges Selbst bloß gewahrt.

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