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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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84<br />

Bewusstsein als „vermeintlich Erkanntes“ einander gedanklich „begegnen“<br />

lässt und miteinander „verknüpft“, entsteht ebenfalls ein Selbstwert je nach<br />

Übereinstimmung, usw. usw.<br />

Man befindet sich in den vielfältigen Begegnungs-Relationen mit der Welt in<br />

einem differenzierten Werte-Geflecht.<br />

VII.<br />

Nicht das „Wertsein des Ich“ spiegelt ein „Selbstsein“ vor, sondern das<br />

„selbst vorgespiegelte Bild des Selbstseins“ erzeugt erst ein „Wertsein“,<br />

wenn es einem akzeptierten „Soll-Bild“ gedanklich „begegnet“.<br />

Also erst im Begegnen entsteht ein Wertsein, das „verknüpft“<br />

(anziehend oder abstoßend), das „betrifft“, das ggf. „betroffen“<br />

macht und unter die Haut geht, d.h. das Leid verursacht<br />

Um sich das Erwünschte zu verschaffen, kann man nun gedanklich auch an<br />

den verschiedenen Bildern „drehen“, damit die Differenz verschwindet,<br />

bzw. wenn ein Feindbild gewünscht ist, sich die Differenz verschärft.<br />

Oder man geht eben meditativ psychotechnisch allen Soll-Bildern<br />

überhaupt aus dem Weg.<br />

In jedem Begegnen zeichnen sich nämlich die sich begegnenden Objekte<br />

gegenseitig ab.<br />

Das eine Objekt hinterlässt seine Handschrift im Anderen.<br />

Dies gilt auch für das „Begegnen von Selbstbildern“.<br />

Ist zum Beispiel ein „positives Soll-Bild“ stärker, dann verändert<br />

dies das „Bild der vermeintlichen eigenen Tatsächlichkeit“.<br />

Man träumt sich dann gleichsam in das Soll-Bild hinein.<br />

Ist aber zum Beispiel ein „negatives Bild der vermeintlichen eigenen<br />

Tatsächlichkeit“ stärker, dann schönen die Soll-Bilder nicht<br />

mehr das „Bild der vermeintlichen eigenen Tatsächlichkeit“, sondern<br />

dieses beharrt und lässt die Welt depressiv im Negativen<br />

versinken, wodurch die Soll-Bilder entwertet werden und der Betroffene<br />

in Sinnlosigkeit versinkt.<br />

In diesem Bewusstseins-Kreislauf ist dann tatsächlich die Realität ausgeblendet<br />

und es findet sich dann dort nur mehr:<br />

1. der Erkenner;

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