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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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45<br />

Über Demut<br />

I.<br />

Ich glaube nun zu wissen, d. h. für mich zur Sprache bringen zu können,<br />

was Sie vermutlich mit dem Wort „Demut“ benennen.<br />

In diesem Sinne will ich nun in meinen Worten einige Sätze formulieren:<br />

„Es geht nicht darum, immer „übermütig“ sich selbst als Zentrum<br />

festzusetzen und dieses „maximieren“ zu wollen, d.h. alles Andere<br />

zu „demütigen“ und es in den Dienst des eigenen Maximums zu<br />

stellen.<br />

Das heißt, alles Andere in eine „Dienst-Hierarchie“ zwingen zu<br />

wollen, um mich, den Selbstherrlichen zu „maximieren“, und<br />

bewirken zu wollen, dass alle Anderen im Aufblicken zu mir, mir<br />

„optimal“ dienen.<br />

Auch ich muss bereit sein, mich selbst als „optimales Mittel“ für<br />

Ziele außer und über mir in „selbstbestimmter und hinhörender<br />

Demut“ einzubringen.<br />

Auch ich muss als „optimales Mittel“ Anderen „dienen“.“<br />

Im Wechselwirken der Welt ist alles auf wechselnde (sich wandelnde)<br />

Gegenseitigkeit, auf den „gegenseitigen Nutzen“, wie es MO-ZI ausdrückte,<br />

angelegt.<br />

Es geht hier aber:<br />

• nicht vorwiegend um das „Richtigstellen eines offensichtlich<br />

zu eng gefassten Wissens über das Soseins“, und nicht<br />

vorwiegend um das „Weiten meines das Seiende in ihrem Sosein<br />

erfassenden Blickes“;<br />

• denn ein aufklärendes Wissen führt selten zur entsprechenden<br />

Tat, welche immer Mut verlangt.<br />

II.<br />

Das Thema der jeweils „mit Augenmaß angemessenen Zielsetzung“ und<br />

des „Findens eines Mutes für die Sinn-Realisierung“ ist letztlich eine „Frage<br />

des Wertseins“:<br />

• es geht daher hier nicht nur um das „die Fugen der Wirklichkeit<br />

erfassende Gewahren des Soseins des Seienden“;<br />

• sondern um dessen „pulsierendes und auch in seiner Hierarchie<br />

aktuell bewegtes Wertsein des Seienden“.

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