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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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scheint. Daraus ergibt sich dann die sprachliche Aussage, dass Qi und Shen<br />

in der Soheit "Mensch" das Selbe sind.<br />

Was nun meine Abweichung von dem chinesischen Denken betrifft, so habe<br />

ich im chinesischen Denken das Li nicht als "zulassende", sondern als<br />

"wirkende" Ordnung gefunden. Also etwa so, wie ARISTOTELES die Entelechie<br />

sah und wie wir Gene auffassen.<br />

In meinem in diesem Punkt mehr indisch orientierten "Denken des Zulassens"<br />

gibt es daher kein "vorgeformtes Entfalten", sondern "ein im Spielfeld<br />

beschränktes Zulassen des Wirkens der Umstände", welches das Seiende<br />

immer wieder „einfaltet“.<br />

Das "Wirken der Umstände" ist aber ebenfalls von Qi erfüllt.<br />

So dass es letztlich das Begegnen des Seienden ist, welches die mit Kraft<br />

erfüllten Chancen (z.B. die Situationspotentiale, d.h. die "Chancen im Umfeld")<br />

realisiert, wenn die in mir schlummernden konkreten Chancen diesem<br />

Begegnen auch "entsprechen" und dieses auch für mich "zulassen".<br />

In diesem Begegnen wird dann sowohl das "eigene Feld" als auch<br />

das "Feld der Umstände" verändert.<br />

Also begegnet sich die wirkende Natur (die "ordnenden Formen", "Li"), welche<br />

genau so mit Qi erfüllt sind wie mein mich selbst ordnendes Li (Soheit).<br />

Die Einheit der Kraft (des Seins) und die Ungeschiedenheit<br />

von Qi (Kraft) und Shen (Achtsamkeit) in ihr ermöglichen es,<br />

selbst auch untätiger Zeuge dieses seienden Geschehens zu<br />

sein, indem, wie von selbst, in der eigenen Soheit eine eigene<br />

Sprache unmittelbar zur Welt klommt.

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