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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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passiere ich die „Soheit“, welche die „Vielfalt der jeweils soseienden<br />

Wirklichkeit“ als „Ganzheit“, d.h. als „Feld“, d.h. als<br />

„Spielraum für spezifischen Verwirklichungen“ gewahrt.<br />

Im nächsten Schritt des Vertiefens wird nun auch diese „spezifische Bereitschaft“<br />

und die „Soheit“ verlassen und es tut sich das auf, was ich als<br />

„Guckloch zum Sein“ bezeichnet habe.<br />

Hier wird dann fokussiert das „Sein im Seienden“ gewahrt, das<br />

als „reines Wachsein“ erlebt wird, das dann auch nicht mehr wie<br />

die „Achtsamkeit“ spezifisch gerichtet ist.<br />

Dieses Erleben hat dann auch das „Wertsein“ hinter sich gelassen. Dieses<br />

Erleben ist dann nicht mehr „Lust“ oder „Unlust“, sondern es wird rückblickend<br />

dann als „Glück“ und als „alles verbindende Liebe“, bzw. als „reines<br />

Dasein“ bezeichnet.<br />

Auf dem Weg zu dieser „gelassenen und wert-neutralen Leere“ passiert<br />

man, solange man sich noch gerichtet im Wertsein und Sosein bewegt,<br />

natürlich auch „Phasen intensiver Lust“, was natürlich den Weg auch für<br />

jene verlockend macht, die entweder der Unlust entfliehen wollen und/oder<br />

hedonistisch Lust anstreben.<br />

So gibt es daher auch den klösterlichen ZEN, in welchem in den<br />

vereinfachten Situationen einer Weltflucht solche Motive ausschlaggebend<br />

sein können.<br />

Deswegen hat mich von Anfang an besonders jener ZEN interessiert, der,<br />

z.B. wie in den Kampfkünsten, wieder auf den „Prüfstand der Welt“ kommt,<br />

also sich nicht bewusstseinsflüchtig aus dem Staube macht, sondern sich<br />

auch in der praktischen Welt leiblich bzw. körperlich bewährt.<br />

Ich habe mir dieses Jahr in meinen Urlaub zwei Bücher mitgenommen, die<br />

mir vor meinem Studiumsabschluss als Pflichtlektüre aufgegeben waren. Es<br />

war interessant, sie heute nochmals zu lesen.<br />

Einerseits haben sie mir jetzt gezeigt, wie stark sie mich beeinflussten und<br />

in mir ein solides Fundament für mein selbständiges Denken legten, andererseits<br />

konnte ich auch bemerken, wo und wie weit ich von diesen Positio-

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