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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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185<br />

Maya<br />

I.<br />

RABINDRANATH TAGORE zitiert in seinem Buch „Persönlichkeit“ (Seite 69) aus<br />

der ISCHA-UPANISCHAD:<br />

„Die geraten ins Dunkel, die sich nur mit der Erkenntnis des Endlichen<br />

beschäftigen. Aber die geraten in ein noch größeres Dunkel,<br />

die sich nur mit der Erkenntnis des Unendlichen beschäftigen.“<br />

TAGORE kommentiert:<br />

„Aber die Upanischad lehrt uns, dass das alleinige Streben nach<br />

Erkenntnis des Unendlichen in ein noch tieferes Dunkel führt.<br />

Denn das schlechthin Unendliche ist Leere.<br />

Jedes Endliche ist etwas. .....<br />

Daher lehrt die Ischa-Upanischad:<br />

‚Wer da weiß, dass die Erkenntnis des Endlichen und Unendlichen<br />

eins ist, überschreitet den Abgrund des Todes<br />

mit Hilfe der Erkenntnis des Endlichen und erringt Unsterblichkeit<br />

durch die Erkenntnis des Unendlichen.’ “<br />

II.<br />

Im indischen Denken, auch hier bei TAGORE, wird dieses Problem aber bloß<br />

als eine zusammengehörige Alternative gesehen.<br />

In meinem Modell handelt es sich dagegen um eine <strong>Dr</strong>eiheit:<br />

„Für die „Balance“ in Krisen braucht man vielmehr:<br />

• ein „Verbundensein im Sein“ als „Grund-Lage“;<br />

• für das oszillierende Gewahren zwischen Fernblick und<br />

Nahblick.“ (als einer Alternative)<br />

Das Endliche wird nämlich wiederum nur in seiner „endlichen Wirklichkeit“<br />

als Soheit (als Ganzes) im „Fernblick“ gewahrt:<br />

• wenn man eben einerseits im Selbst (im Unendlichen) steht;<br />

• andererseits aber auch im „Nahblick“ der sinnlich vermittelten<br />

Vorstellung und dem entsprechenden Denken folgt.<br />

Wir haben also:<br />

• das „Verbundensein im Sein“ als „Im-Selbst-Stehen“, als<br />

„Grund-Lage“;

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