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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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Das Leibes-Zentrum kann die Achtsamkeit beliebig setzen. Ich kann z.B.<br />

mit einem Stern, ihn fokussiert beachtend, eins sein und dort das Zentrum<br />

für meinen achtsam aufgespannten Raum finden.<br />

Da Sie sprachlich noch nicht den Unterschied zwischen "Bewegung" und<br />

"Bewegen" brauchen und gebrauchen, vermute ich, dass Sie die "Soheit<br />

des Bewegens" innerlich noch nicht erfahren haben.<br />

Ich vermute, dass Sie immer das "Muster eines bewegten Körpers"<br />

vor Augen haben. Dadurch wird Ihnen natürlich die "Identität<br />

des Bewegens" dann zur "Identität des bewegten Körpers",<br />

der sich dann im Bewegen eben nicht ändert.<br />

Versuchen Sie die Vorstellung eines "bewegten Körpers" fallen zu lassen.<br />

Wenn dies gelingt, dann ist zwar die Anschaulichkeit der Bewegung<br />

in den Hintergrund getreten, dafür bringt sich eine Klarheit<br />

und Deutlichkeit unmittelbar selbst zur Sprache, nämlich, dass<br />

Bewegen (oder auch Bewegung) der produktive Widerspruch zwischen<br />

"Identität im bleibenden und umfassenden Sein", und dem<br />

"die Not wendenden" (notwendigen) "Ändern des Seienden" ist.<br />

Es wird dann klar und deutlich, dass jedes jeweilige Seiende (sowohl als<br />

"seiende Soheit", als auch als "seiende Verwirklichung in der Soheit") einerseits<br />

im Sein seine Identität mit "raumzeitlich Allem" hat und deshalb<br />

(wie jedes und alles) überhaupt existiert, dass aber andererseits alles und<br />

jedes nur solange und soweit existiert, als es der jeweilige eigene Spielraum,<br />

der selbst vergänglich ist, "zulässt", und es auch die Umgebung<br />

"zulässt" (d.h. es die anderen "seienden Spielräume mit ihren Verwirklichungen"<br />

im eventuellen Begegnen auch zulassen und im Begegnen auch<br />

„notwendig bewirken“!).<br />

Jedes Seiende ist vom Sein erfüllt. Das Sein verbindet raumzeitlich<br />

mit allem und jedem Seienden. Dies wird schon in der Bewegung<br />

deutlich: sie verbindet im sich weitenden Raum Orte und in<br />

der vergehenden Zeit verschiedene Momente.<br />

Das sog. "Hier und Jetzt" gedanklich als "absolute Gegenwart" zu bezeichnen,<br />

ist daher ein Unding, eben ein „Nichts“, das gerade nicht existiert!

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