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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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291<br />

Potentiale des Seienden nutzen<br />

Um zu verstehen, was Sie mit Ihrer Feststellung hinsichtlich des „Wissens“<br />

meinen, muss ich mir vorerst Ihren Text in meine Sprache übersetzen.<br />

Was ich damit bezwecke, das können Sie dem 1. Mail meiner „Dialogspur“<br />

entnehmen, wo ich ähnlich das Wort „Sein“ durch das Wort „Seiendes“<br />

ersetzt habe, was auseinander zu halten für mein Denken ganz wichtig<br />

ist.<br />

Ich markiere daher vorerst mit Fettdruck jene Stellen, wo ich statt dem<br />

Wort „Sein“ für mich das Wort „Seiendes“ setzen würde.<br />

Sie schreiben:<br />

„Nun könnte es dazu kommen, dass Achilles die verschiedenen<br />

Formen des Wissens und ihr Verhältnis zum Sein überdenkt,<br />

sich an seine eigene Geschichte erinnert und bemerkt, dass Wissen<br />

auf diese Art ebenfalls ein Rennen darstellt, bei dem das<br />

Sein nie eingeholt werden kann.<br />

Er bemerkt, ‚es gibt Fugen in der Wirklichkeit, dies sind aber keine<br />

Grenzen!’.<br />

Was kann er anderes machen, als sich von einem Wissen zugunsten<br />

des Seins zu befreien?<br />

Von Kräften und Schmerzen kann man wissen, man kann aber<br />

auch auf die andere Seite dieses Wissens gelangen und einfach<br />

laufen, ohne dem Wissen weitere Bedeutung zu geben, weil es<br />

nur auf das Ausschöpfen des Seins ankommt und jedes Wissen-wollen<br />

dem Sein Potential nimmt und auch die Frage nach<br />

dem relativen Ausgang des Rennens unerheblich ist, wenn nur alle<br />

Potentiale genutzt wurden.<br />

Das heißt, Achilles müsste für den guten Ausgang des Rennens alles<br />

Wissen hinter sich gelassen haben.“<br />

Wenn ich nun Ihren Text mit dem Wort „Seiendes“ statt dem Wort „Sein“<br />

überdenke, dann leuchtet mir ein, dass das Wissen als „Figur im Bewusstsein“:<br />

• sich einerseits vor dem Hintergrund der „in mir seienden Erfahrung“;<br />

• andererseits aber auch vor dem Hintergrund des „tatsächlich<br />

Seienden“, auf welches sich das Wissen bezieht, denkend figuriert.<br />

Das „aktuell bewusste Wissen“ hat also:

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