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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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322<br />

Die Brauchbarkeit von Gleichnissen<br />

Ich komme auf einen Gedanken zurück, den ich in einem meiner letzten<br />

Mails über die Brauchbarkeit von „Gleichnissen“ geäußert habe.<br />

Hier sind wir nämlich an einem Punkt angelangt, wo es sich „entscheidet“,<br />

worüber man letztlich redet:<br />

• redet man über „Seiendes“ und wie dieses „Seiende“ zu seinem<br />

„Bewusstsein“ kommt, und was alles an „Seiendem“ hier<br />

mitwirkt, bzw. wie das „seiende Denken“ im „seienden Bewusstsein“<br />

auch irren und daher das Handeln fehlleiten kann, usw;<br />

• oder versucht man die „Einheit und den Unterschied“ von<br />

„unmittelbarem Gewahren“ und „vermittelten Wahrnehmen“ zu<br />

verdeutlichen.<br />

Über alles „Seiende“ lässt es sich relativ leicht mit „Begriffen“ und „Gleichnissen“<br />

reden. Schwierig wird es dagegen, über das „Sein“ zu reden, dessen<br />

Fülle jedes „Seiende“ bedarf, solange es eben „seiend“ ist.<br />

Wie lässt sich diese „Fülle des Seins“ vom „Wechselwirken<br />

des Seienden“ sprachlich differenzieren?<br />

Wenn man „Seiendes“ als „Bewegen“ auffasst, dann sollte man eben auch<br />

den treibenden „Widerspruch“ ins Auge zu fassen:<br />

• zwischen „dem Begehren zu beharren“ einerseits;<br />

• und „der Unmöglichkeit vor Ort zu ruhen“ andererseits;<br />

was sich im „Bewegen“:<br />

• einerseits in der „quantitativen Trägheit“;<br />

• und andererseits im „qualitativen Ändern“ des Bewegens zeigt.<br />

Somit gibt es aus dieser Sicht kein „Seiendes“, das man als „Substanz“ bezeichnen<br />

könnte, sondern es gibt nur „Bewegen“ mit unterschiedlicher Beharrlichkeit.<br />

Nun wird aber aus einer Praktikabilität heraus die „quantitative<br />

Trägheit“, wenn sie ein bestimmtes Ausmaß erlangt hat, gedanklich<br />

als sog. „Substanz“ angesehen, und aus dem deutlich veränderbaren<br />

„Qualitativen“ die sog. „Form“ gemacht.<br />

Wenn man also die Unterscheidung zwischen dem „Sein“ (der „Substanz“)<br />

und dem „Seienden“ aus Gründen der Praktikabilität glaubt ignorieren zu

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