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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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37<br />

"Dass jedoch eine Vermittlung möglich ist und die Wirklichkeit<br />

nicht etwa allein durch einen Sprung in sie hinein Wahrheit wird,<br />

blieb bisher unhinterfragt.<br />

Damit liegt die Zumutung des Modells nicht erst in seiner Repräsentation<br />

und damit Verdoppelung einer Wirklichkeit, sondern<br />

schon in der behaupteten Vermittlung. Doch jetzt ist der Augenblick<br />

gekommen, wo das Hinhören auf das Ganze beginnt, wo sogar<br />

der erfahrenere, kenntnisreichere, aus einer möglichen Vernunft<br />

heraus demütig wird gegenüber dem, der keine Ahnung hat,<br />

dessen Einsichtsfähigkeit vielleicht sogar beschränkt ist, denn nur<br />

in Demut hat man die Chance, die zusammengesetzte Situation<br />

und den Anderen Menschen als Ganzes zu verstehen, indem man<br />

sein ganzes intensionales Konzept fallen lässt. Jetzt kommt das<br />

Bekenntnis: Dein Wille geschehe! Und damit sind wir bei einer<br />

anderen Erscheinungsweise dieser Wirklichkeit angekommen."<br />

Wenn der "Erfahrene und Kenntnisreiche" auf jene "hinhört", die keine Ahnung<br />

haben, mit denen er aber im ganzen Seienden auf Gedeih und Verderb<br />

verknüpft ist, dann bedarf dieses Hinhören eines besonderen Mutes,<br />

der gerade aus der eigenen Kompetenz erwächst.<br />

Man muss den Leistungsschwächeren, bzw. den Lernenden überhaupt,<br />

immer als "ganzen Menschen" verstehen, um für ihn und<br />

für das gemeinsame Ganze einen Weg zu finden.<br />

Es macht aber keinen Sinn, wenn es um das Ganze geht, den Willen des<br />

Uneinsichtigeren "geschehen zu lassen". So etwas hat nur pädagogischen<br />

Sinn beim Sammeln von Erfahrungen.<br />

Hinsichtlich des Ganzen kommt daher das den Schwachen einschließende<br />

Bekenntnis: "Unser Wille geschehe innerhalb unserer<br />

gemeinsamen realen Chancen!"<br />

Wenn nun Demut etwas "in einer Hierarchie akzeptierend Aufblickendes"<br />

sein sollte, dann wäre das soeben Gemeinte ein "Mut zur barmherzigen<br />

Sorge", dieser ist aber ein "in einer Hierarchie auch nach unten Hinhörendes<br />

und für das Ganze mutig Sorgendes".<br />

Diese soeben getane Aussage ist ein Modell, das dann meinem Handlungskonzept<br />

zu Grunde liegt. Dieses Konzept ist aber aus meinem Handeln<br />

(im Hinhören auf das eigene Handeln) entstanden. Warum sollte ich

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