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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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innernd" So-Seiendes "ein"! Vielleicht sogar als "Soheit". Anstatt<br />

aber durch dieses "Schlüsselloch" zu schauen, vergoldet man es<br />

ringsum! Und sagt dann bestenfalls "negierend" etwas "über"<br />

das "Schlüsselloch", dass es nämlich die "seiende Goldeinfassung<br />

gerade nicht sei"!<br />

Kein Geheimnis erfasst man aber ohne "ernstes Streben", was bei<br />

BUDDHA immer wieder betont wird. Es geht daher darum, beim Suchen des<br />

„Geheimnisses“ loszulassen von jedem erwarteten Sosein. Es stellt sich<br />

dann ein Suchen und Wünschen ein, das offen ist.<br />

Diese Vorurteilslosigkeit ist beim Suchen des Geheimnisses nicht<br />

deswegen erforderlich, weil das Vorurteil das Gewahrte<br />

verfälscht, wie beim Gewahren der "so-seienden Kehrseite des<br />

Geheimnisses", sondern weil es im Geheimnis gar kein Sosein<br />

gibt!. Dies alleine ist das Geheimnis!<br />

Mit Bescheidenheit hat dies überhaupt nichts zu tun. Das Sein ist eben<br />

das alles Seiende formlos, wertlos und maßlos Verbindende, dies in<br />

der seienden Raum-Zeit. Das Sein verbindet sowohl das Nebeneinander<br />

als auch das Nacheinander. Es ist zeitlos ewig. Dies bedeutet aber<br />

nicht, dass es zeitlich unendlich, d.h. ohne Anfang und ohne Ende<br />

sei. Diese Frage stellt sich im Geheimnis gar nicht. Solche Fragen sind bloß<br />

Extrapolationen im Seienden mit raumzeitlichem Sinn, den es im<br />

Geheimnis gar nicht gibt.<br />

Es ist deswegen verfehlt, das Geheimnis als das Nicht-<br />

Seiende zu betrachten und als den "Beginn" des Seienden<br />

anzusehen. Die kraftvolle All-Möglichkeit (das Sein) ist nicht isoliert<br />

vom Seienden und geht auch in der Wirklichkeit nicht<br />

zugrunde. Es erfüllt vielmehr als Kehrseite die Wirklichkeit. Es ist<br />

die Kraft-Fülle und Leere an Sosein. Es ist der permanente Grund<br />

der Wirklichkeit. Deshalb ist es verkehrt, einen zeitlichen Ü-<br />

bergang von der Möglichkeit zur Wirklichkeit im aristotelischen<br />

Sinn anzunehmen. Das "Sein" ist nicht das "Nichtseiende".<br />

Das Nichtseiende ist bloß das "zur Zeit" eben "noch nicht<br />

Wirkliche" aber im "Ganzen des Seienden" sehr wohl wirkliche.<br />

Das "Ganze des Seienden" (als das Dao) ist aber nicht das "Sein des Seienden"<br />

(nicht die geheimnisvolle alles verbindende, die alles widerspiegeln-

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