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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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76<br />

Loslassen und Dialog<br />

Das "Loslassen" ist vorwiegend ein Verhaken in ein vorgestelltes Wert-<br />

Sein, welches das So-Sein als Denk-Gewohnheit festklebt. Die soseiende<br />

Erfahrung ist daher als "präformierendes Wissen" gar nicht das eigentliche<br />

Problem, sondern zum Problem kann dessen "wert-seiendes Verkleben"<br />

werden, was zur beharrlichen Unbeweglichkeit des Wissens führen kann.<br />

Man kann aber nicht genug Wissen haben.<br />

Es geht daher nur darum, dass dieses Wissen beweglich bleibt,<br />

auch in den Hintergrund treten kann, aber dann im Verborgenen<br />

nicht die verklebten Strippen zieht.<br />

Das Wert-Sein ist gewissermaßen der Kleber, der auch brauchbares Wissen<br />

festhält, weil es voraussichtlich bald gebraucht wird und deswegen schnell<br />

zur Hand sein soll.<br />

Würde es keine solchen Kleber geben, dann würde das Wissen "frei" herumschwirren<br />

und einen verrückt machen.<br />

Man braucht daher den "Kleber des Vergessens" (der etwas in<br />

Schubladen steckt), aber auch den "Kleber der Griffbereitschaft",<br />

damit das Brauchbare schnell zur Hand ist.<br />

"Loslassen" bedeutet daher, den richtigen Umgang mit dem Kleber zu finden.<br />

Kennen Sie auch das Erlebnis aus Ihrer Schulzeit, das sich einstellte, als<br />

Sie morgens zur Schule gingen, nichts gelernt hatten, aber eine Klassenarbeit<br />

zu schreiben war? "Ich bin ganz blank!" war hier bei uns der Ausdruck.<br />

Oder wenn Sie in einer Ihnen unbekannten Stadt von den Ihnen bekannten<br />

Wegen abkamen und die Orientierung verloren? "Ich hab keine Ahnung!"<br />

In beiden Fällen waren Sie "frei" und nicht mehr "durch Wissen<br />

beschränkt".<br />

Sie müssen dann umschalten auf "improvisierendes Herumstochern im Nebel"<br />

und auf "Hinhören".

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