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31. 10. 2009 - pdf-Format 1,73 mB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald

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wart angehören. Es geht nicht darum, Vergangenes auszublenden, sondern<br />

an ihm nicht anzuhaften.<br />

Dies wird besonders deutlich, wenn man beachtet, was BUDDHA über den<br />

Umgang mit der Gegenwart sagte.<br />

BUDDHA sagte:<br />

„Bhikkhus, was ist gemeint mit ‚von der Gegenwart hinweggespült<br />

werden’?<br />

Wenn jemand nichts liest oder nichts lernt über den Erwachten<br />

oder über die Lehren der Liebe und der Weisheit oder über die<br />

Gemeinschaft, die in Harmonie und Achtsamkeit lebt; wenn dieser<br />

Mensch nichts über die edlen Lehrer und ihre Lehren weiß und<br />

diese Lehren nicht praktiziert und denkt: ‚Dieser Körper, das bin<br />

ich. Ich bin dieser Körper. Diese Gefühle, das bin ich. Ich bin diese<br />

Gefühle. Diese Wahrnehmung, das bin ich. Ich bin diese Wahrnehmung.<br />

Dieses Geistobjekt, das bin ich. Ich bin dieses Geistobjekt.<br />

Dieses Bewusstsein, das bin ich. Ich bin dieses Bewusstsein’,<br />

dann wird dieser Mensch von der Gegenwart hinweggespült.“ (14)<br />

WENN ER ABER<br />

„dies nicht denkt“ (15), „dann wird dieser Mensch nicht von der<br />

Gegenwart hinweggespült.“ (15)<br />

Das sogenannte „Hier und Jetzt“ ist als Objekt der Betrachtung also keine<br />

Garantie dafür, dass ich am sogenannte „Hier und Jetzt“ nicht anhafte, indem<br />

ich es zum Beispiel bloß als etwas von der Vergangenheit und von der<br />

Zukunft Getrenntes ansehe.<br />

BUDDHA’s Worte liefern keinen Hinweis darauf, dass das Anhaften an einem<br />

von Zukunft und von Vergangenheit getrennten „Hier und Jetzt“ besser sei<br />

als das Anhaften an eine von der Gegenwart getrennte Vergangenheit oder<br />

Zukunft.<br />

Sie liefern auch in keiner Weise ein Hinweis darauf, dass das Erreichen eines<br />

solchen „Hier und Jetzt“ schon das Erreichen eines „Zieles“ sei.<br />

Es ist deshalb irreführend formuliert, wenn THICH NHAT HANH hinsichtlich des<br />

richtigen Verweilens im „Hier und Jetzt“ anmerkt:<br />

,,wenn wir in ihm „nicht weiterhin in die Vergangenheit schweifen,<br />

uns um die Zukunft sorgen oder uns in den Zerstreuungen des<br />

Augenblicks verlieren“ (19)<br />

Es geht nicht, dies möchte ich eindringlich wiederholen, um das Objekt des<br />

Betrachtens, es geht nicht um das sogenannte „Hier und Jetzt“. Es ist voll-

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