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Nationaler Inventarbericht zum Deutschen ... - QFC

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<strong>Nationaler</strong> <strong>Inventarbericht</strong> Deutschland – 2012<br />

Umweltbundesamt<br />

Methode zur Berechnung der aus dem Reduktionsmitteleinsatz in den Hochöfen<br />

resultierenden CO 2 -Emissionen<br />

Bis <strong>zum</strong> NIR 2009 wurden die CO 2 -Emissionen aus der Primärstahlerzeugung über die der<br />

Energiebilanz zu entnehmenden Einsatzmengen an Reduktionsmitteln ermittelt. Unter<br />

Anwendung eines theoretischen Faktors für den Reduktionsmittelbedarf eines idealen<br />

Hochofenprozesses wurde ein Großteil der ermittelten Emissionen der Quellgruppe 2.C.1<br />

zugeordnet; die verbleibenden Emissionen aus dem Einsatz der Reduktionsmittel wurden<br />

unter 1.A.2.a berichtet. Dieses Vorgehen entsprach der Allokationsmethode für die 1.<br />

Handelsperiode des Treibhausgas-Emissionshandels. Da diese spezielle Methode<br />

mittlerweile im Emissionshandel nicht mehr angewendet wird, erschien ihre weitere<br />

Anwendung im Inventar nicht sinnvoll. Die mit der Resubmission des NIR<br />

2010vorgenommene Methodenänderung ermöglicht, die Transparenz und Vergleichbarkeit<br />

der Berichterstattung zu verbessern.<br />

Den IPCC Guidelines zufolge sind die CO 2 -Emissionen in Quellgruppe 2.C.1 über eine<br />

Kohlenstoffbilanz zu ermitteln. Hintergrund ist, dass praktisch sämtlicher Kohlenstoff, der in<br />

die die Hochöfen eingebracht wird, bei der späteren energetischen Nutzung oder<br />

Abfackelung des im Hochofen gebildeten Gichtgases oder des im Oxygenstahlkonverter<br />

gebildeten Konvertergases als CO 2 in die Atmosphäre abgegeben wird. Der Anteil des<br />

Kohlenstoffs, der im erzeugten Stahl oder in demjenigen Teil des Roheisens verbleibt, der<br />

nicht zu Stahl weiterverarbeitet wird, ist im Vergleich zu den mit dem Reduktionsmitteleinsatz<br />

verbundenen CO 2 -Emissionen nicht relevant 40 .<br />

Es gibt folglich zwei Möglichkeiten, die aus dem Reduktionsmitteleinsatz resultierenden CO 2 -<br />

Emissionen zu berechnen: Entweder über die Menge der eingesetzten Reduktionsmittel<br />

(Kohlenstoffeintrag) oder über das Aufkommen an Gichtgas und Konvertergas<br />

(Kohlenstoffaustrag). Für beide Ansätze sind statistische Angaben auf nationaler Ebene<br />

verfügbar. Beide Ansätze führen jedoch zu unterschiedlichen Emissionsmengen; die über die<br />

verwendeten Mengen an Gichtgas- und Konvertergas berechneten Emissionen sind<br />

durchgehend höher als bei der Rechnung über die Angaben <strong>zum</strong> Reduktionsmitteleinsatz.<br />

Diese insbesondere in den Jahren ab 2003 wachsende statistische Differenz ist sachlich<br />

nicht erklärbar. Dem Prinzip der konservativen Abschätzung folgend wurde entschieden, das<br />

Aufkommen an Gichtgas und Konvertergas als Grundlage für die Emissionsberechnung zu<br />

nutzen. Dies war auch die Empfehlung der Expertenkommission des Klimasekretariats, die<br />

im September 2010 den deutschen <strong>Inventarbericht</strong> von 2010 überprüft hat.<br />

Die energetische Nutzung von Gichtgas und Konvertergas findet nur <strong>zum</strong> Teil in der<br />

Quellgruppe 2.C.1 statt, daneben wird es für andere Prozessfeuerungen in der Eisen- und<br />

Stahlindustrie (1.A.2.a), in Kokereien zur Koksofenunterfeuerung (1.A.1.c) sowie in<br />

öffentlichen (1.A.1.a) oder Industriekraftwerken (1.A.2.f) zur Stromerzeugung genutzt. Für<br />

alle genannten Quellgruppen liefert die deutsche Energiebilanz Angaben <strong>zum</strong> Gicht- und<br />

Konvertergasverbrauch. Folglich teilen sich die aus dem Reduktionsmitteleinsatz zur<br />

Primärstahlerzeugung resultierenden CO 2 -Emissionen auf alle Quellgruppen auf, in denen<br />

40<br />

Der durchschnittliche Kohlenstoffanteil der über 2000 Stahlsorten, die in Deutschland erzeugt werden, liegt in der<br />

Regel deutlich unter 2%, wird statistisch jedoch nicht erfasst. In jedem Fall ist dieser nicht energetische Kohlenstoffaustrag im<br />

Vergleich zu den gesamten CO 2-Emissionen aus der Primärstahlerzeugung sehr gering (

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