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Nationaler Inventarbericht zum Deutschen ... - QFC

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<strong>Nationaler</strong> <strong>Inventarbericht</strong> Deutschland – 2012<br />

Umweltbundesamt<br />

18.7 Analyse der CO 2 -Emissionen aus der nichtenergetischen<br />

Verwendung von Energieträgern<br />

In Deutschland werden Kohle, Öl und Gas weit überwiegend zu energetischen Zwecken<br />

genutzt. Ein Anteil der Kohlen, der Mineralöle (ca. 20 % für 2007) und der Gase wird jedoch<br />

auch als Rohstoff (Feedstock) für Herstellungsprozesse verwendet – dies wird als der Nicht-<br />

Energetische Verbrauch (NEV) bilanziert.<br />

In der deutschen Energiebilanz wird er in Zeile 43 separat ausgewiesen. Die chemische<br />

Industrie ist der dominierende Verbraucher von fossilen Energieträgern zu nichtenergetischen<br />

Zwecken. Sie werden in Deutschland in der Chemie zur Herstellung von<br />

Grundchemikalien, wie Ammoniak, Ethylen und Propylen eingesetzt, aus welchen in weiteren<br />

Produktionsschritten letztendlich so wichtige Produkte wie Düngemittel und Kunststoffe<br />

hergestellt werden. Weitere Anwendungen liegen in der Herstellung von Graphitelektroden,<br />

im Straßenbau als Asphalt sowie generell als Wachse und als Schmiermittel.<br />

In Tabelle 308 (s.u.) wurde ein Vergleich zwischen den in der Zeile 43 aufgelisteten<br />

Verbräuchen und den berichteten Emissionen von CO 2 und NMVOC aus dem Einsatz von<br />

fossilen Energieträgern in Nicht Energetischen Verwendungen durchgeführt. Die Zuordnung<br />

der Emissionen aus den stofflichen Anwendungen zu den einzelnen Energieträgern erfolgte<br />

entsprechend der Tabelle 1.3 aus Volume 3 der IPCC-GL 2006 bzw. nach den Angaben der<br />

Produzenten und Experten. Teilweise mussten eigene Abschätzungen durchgeführt werden,<br />

wie sich der Einsatz auf die einzelnen Energieträger verteilt.<br />

Der Vergleich verdeutlicht eine Diskrepanz zwischen den in Zeile 43 gemeldeten<br />

Kohlenstoffmengen und den Emissionen vor allem bei den Mineralölen. Die NMVOC- und<br />

CO 2 -Emissionen decken 2007 ca. 14 % des NEV ab, ca. 86 % werden nicht unmittelbar<br />

emittiert.<br />

Für den Vergleich zwischen dem mit den Energieträgern eingesetzten Kohlenstoff und den<br />

resultierenden Emissionen muss zusätzlich die Lebensdauer der Produkte berücksichtigt<br />

werden. Dies schließt die Herstellung, Anwendung und Entsorgung, aber auch den Export<br />

der Produkte ein. In der Quellgruppe CRF 1.A berichtet Deutschland u. a. die Emissionen<br />

aus der energetischen Nutzung der Abfallverbrennung. Viele Produkte werden nicht im Jahr<br />

der Herstellung entsorgt. In einigen Produkten ist der Kohlenstoff längerfristig gebunden. So<br />

ist der Kohlenstoff aus Bitumen im Asphalt über einen sehr langen Zeitraum gespeichert.<br />

Andere Produkte wie Kunststoffe werden als handelbares Gut ins Ausland exportiert. Auch<br />

Abfälle werden ins Ausland exportiert. Diese Produkte und der in ihnen enthaltene<br />

Kohlenstoff können in der hier betrachteten Kohlenstoffbilanz für Deutschland nicht<br />

berücksichtigt werden und führen zu einer deutlichen Differenz zwischen stofflich<br />

eingesetztem und emittiertem Kohlenstoff in Deutschland. Die eingesetzten Kohlenstoffe im<br />

Nicht Energetischen Verbrauch sind deutlich höher als die berichteten CO 2 und NMVOC<br />

Emissionen aus der stofflichen Nutzung fossiler Energieträger.<br />

Um abzuschätzen, ob die in der Energiebilanz als Nicht Energetischer Verbrauch<br />

ausgewiesenen Mengen sich trotzdem in der stofflichen Verwendung nachweisen lassen,<br />

wurden die in den Produkten gespeicherten Kohlenstoffmengen der fossilen Energieträger<br />

bilanziert. In der chemischen Industrie werden fossile Energieträger in Crackern, im<br />

Reforming und der Synthesegasherstellung eingesetzt. Die wichtigsten Folgeprodukte dieser<br />

Prozesse sind für Cracker und Reforming Ethylen, Propylen, 1,3-Butadien, Benzol, Toluol<br />

683 von 832 12/01/12

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