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Nationaler Inventarbericht zum Deutschen ... - QFC

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<strong>Nationaler</strong> <strong>Inventarbericht</strong> Deutschland – 2012<br />

Umweltbundesamt<br />

bleibt beim Detonationsprozess erhalten. So enthalten z.B. die Detonationsschwaden von<br />

Amatolen 53 mit etwa 80 % an AN nur 0,1 Mol N 2 O pro Mol Ammoniumnitrat. Aus diesem<br />

Betrag lässt sich eine theoretische maximale Lachgasbildung von etwa 68 g (dieser Wert<br />

wurde von einem Sprengstoffexperten mitgeteilt, der stöchiometrische Wert würde 44 g/Mol<br />

Amatol (80 %-AN) betragen) pro Kilogramm AN errechnen (ORELLAS, D.L., 1982; VOLK, F,<br />

1997, Seite 74). Nach Aussage von Experten können Annahmen über die N 2 O-Emissionen<br />

bezogen auf diesen AN-Gehalt für andere Sprengstoffe getroffen werden.<br />

N 2 O im Auto-Tuning<br />

In der Antriebstechnik wird Lachgas zur Verbesserung des Verbrennungsprozesses in<br />

Benzinmotoren, der so genannten „Lachgas-Einspritzung―, verwendet. Dabei wird das<br />

Lachgas in Stickstoff und Sauerstoff gespalten. Der Stickstoff kühlt den Verbrennungsprozess<br />

und der Sauerstoff erhöht die Verbrennungsleistung. Infolge dieser „Tuningmaßnahme―<br />

kann die Leistung des Motors kurzfristig gesteigert werden. Es gibt in Deutschland bisher<br />

eine Firma, die solche Tuning-Maßnahmen anbietet. Recherchen haben ergeben, dass die<br />

entsprechende Technik, die für ein solches Tuning genutzt wird, auf einen möglichst<br />

restlosen Verbrauch des Lachgases ohne nennenswerte Emissionen ausgelegt ist.<br />

5.3.2 Methodische Aspekte (3.D.1)<br />

Anästhesie<br />

Die Menge an N 2 O-Emissionen aus medizinischen Anwendungen für das Jahr 1990 basiert<br />

auf einer Extrapolation der statistischen Anlagenerhebung im Gebiet der ehemaligen DDR im<br />

Jahr 1990. Damals wurde festgestellt, dass dort eine Anlage zur Produktion von N 2 O für<br />

Narkosezwecke existiert hat. Die Anlage war <strong>zum</strong> damaligen Zeitpunkt noch nicht lange in<br />

Betrieb (Errichtung im Jahr 1988). Die Produktionskapazität betrug etwa 1.200 t pro Jahr.<br />

Nach Recherchen fand kein Export bzw. Import dieses Stoffes statt, so dass von der<br />

vollständigen Anwendung im Land ausgegangen wurde. Über die hierdurch für die<br />

ehemalige DDR ermittelte Pro-Kopf-Emission wurde unter der Annahme gleicher<br />

Verhältnisse in grober Näherung für das Jahr 1990 eine N 2 O-Emission von 6.200 t für<br />

Deutschland festgelegt. Die N 2 O-Angabe für das Jahr 2001 stammt aus einer schriftlichen<br />

Mitteilung des Industriegaseverbands e.V. (IGV) aus dem Jahr 2002. Dieser Wert hatte eine<br />

Bandbreite von 3.000 ~ 3.500 t/a, woraufhin für die Zeitreihenentwicklung der N 2 O-<br />

Emissionen der Mittelwert aus diesen Werten verwendet wurde (3.250 t/a).<br />

Seit dem Jahr 2005 wird durch den Industriegaseverband eine Erhebung der N 2 O-<br />

Absatzmengen aller Anwendungen in Deutschland durchgeführt. Diese Daten hat der IGV<br />

auch dem Umweltbundesamt für die Berichterstattung zur Verfügung gestellt. 2010 hat der<br />

IGV mit dem Bundeswirtschaftsministerium eine Selbstverpflichtung abgeschlossen über die<br />

jährliche Bereitstellung der N 2 O Absatzmengen für die Emissionsberichterstattung.<br />

Die Datenlücken in der Anästhesie werden durch Interpolation und Extrapolation<br />

geschlossen.<br />

Der Emissionsfaktor beträgt 100%.<br />

53 Amatol x/y : militärische Sprengstoffe. Gießbare Gemische, i.a. aus x % TNT und y %<br />

Ammoniumnitrat<br />

377 von 832 12/01/12

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