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Nationaler Inventarbericht zum Deutschen ... - QFC

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<strong>Nationaler</strong> <strong>Inventarbericht</strong> Deutschland – 2012<br />

Umweltbundesamt<br />

benötigt. Deshalb wird die Biomasse eines Baumes schrittweise geschätzt, z. B. über<br />

Biomassefunktionen, die auf die gemessenen Daten der Inventur angewendet werden<br />

können. Diese Funktionen liefern direkt Trockenmassen von Bäumen, meist mit den<br />

Eingangsgrößen Brusthöhendurchmesser (BHD) und Höhe (H). Im zweiten Schritt wird die<br />

Biomasse mit ihrem Kohlenstoffgehalt multipliziert und so die gesamte C-Masse des<br />

jeweiligen Einzelbaumes berechnet. Leider basieren die Erkenntnisse vorliegender<br />

Biomasseuntersuchungen auf einer geringen Stichprobenzahl, stammen von Bäumen, die in<br />

anderen Klimazonen wuchsen (Skandinavien, Sibirien, Nordamerika) und/oder<br />

repräsentieren nur die lokalen Wuchs- und Standortsverhältnisse sowie deren<br />

Behandlungsvarianten. Deren Anwendung würde somit zu einer Verzerrung der<br />

Biomasseschätzungen führen. Daher wurde ein Verfahren angewandt (PISTORIUS et. al.,<br />

2006), bei dem das aus der Inventur verfügbare Derbholzvolumen in das oberirdische<br />

Baumholzvolumen expandiert wird. Zum oberirdischen Baumholzvolumen gehören die Äste<br />

sowie bei immergrünen Baumarten die Blattorgane. Die Schätzung des Baumholzvolumens<br />

aus dem Derbholzvolumen erfolgt mithilfe von Regressionen, die den Zusammenhang<br />

zwischen dem oberirdischen Derbholzvolumen und dem oberirdischen Baumholzvolumen<br />

beschreiben. Diese Volumenexpansionsfunktionen wurden aus den Tafeln von GRUNDNER<br />

& SCHWAPPACH (1952) abgeleitet, welche auf einer umfangreichen Datengrundlage von<br />

71.051 Bäumen beruhen. Trotz des Alters der Datengrundlage wird angenommen, dass sie<br />

derzeitig für Deutschland am besten geeignet ist.<br />

Im nächsten Schritt erfolgte die Schätzung der oberirdischen Biomasse der Einzelbäume<br />

durch die Multiplikation der Baumholzvolumen mit der Raumdichte. Dazu wurden die<br />

baumartengruppenspezifischen Dichteangaben von KOLLMANN (1982) genutzt. Diese<br />

weisen Spannweiten auf, so dass über eine Dreiecksverteilung Fehlerbetrachtungen möglich<br />

sind. Den höheren Raumdichten in den Ästen (HAKKILA, 1972) kann mit dieser Methode<br />

Rechnung getragen werden, da die Differenz aus Baumholzvolumen und Derbholzvolumen<br />

der Astmasse entspricht. Diese Trennung wurde für die Dichten nach KOLLMANN (1982)<br />

vorgenommen.<br />

Die unterirdische lebende Biomasse wurde über Bestandesmassenverhältnisse abgebildet.<br />

Hierzu wurde die oberirdische Biomasse, nach Baumarten getrennt, für jeden<br />

Stichprobenpunkt auf den Hektarwert aggregiert. Dieser Wert wurde mit den IPCC-<br />

Standardwerten (IPCC, 2003, Table 3A.1.8) multipliziert, um die Wurzelbiomasse abzuleiten.<br />

Bei der Anwendung der Stock-Change-Method wurde die lebende Biomasse in die<br />

Kompartimente Derbholzvolumen, Astvolumen und Wurzelmasse getrennt. Die Umwandlung<br />

der oberirdischen Volumina in Massen erfolgte mit baumartenspezifischen Raumdichten. Die<br />

Gleichung 10 und Gleichung 11 der C-Vorratsbestimmung nach der Stock-Change-Method<br />

wurde daher nach PISTORIUS et al. (2006) in die Form nach Gleichung 12 gebracht. Der<br />

erste Term dieser Gleichung (Derbholz, Astholz) wurde auf jeden Baum angewandt und die<br />

Ergebnisse zu Bestandeswerten aggregiert. Die nach Baumartengruppen getrennten<br />

Bestandeswerte dienten der Ableitung der unterirdischen Biomasse im zweiten Term der<br />

Gleichung 17.<br />

Gleichung 10<br />

C ( Ct2 Ct1) /( t2<br />

t1)<br />

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