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Nationaler Inventarbericht zum Deutschen ... - QFC

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<strong>Nationaler</strong> <strong>Inventarbericht</strong> Deutschland – 2012<br />

Umweltbundesamt<br />

Die Flächen organischer Böden in den Kategorien unter verbleibender Nutzung wurden,<br />

ausgehend von den Werten 2010, durch Addition der Summen der Abgangsflächen der<br />

jeweiligen Übergangskategorien ermittelt.<br />

7.1.6.2 Emissionsfaktoren: Ermittlung landesspezifischer Emissionsfaktoren<br />

Zur Ableitung landesspezifischer CO 2 -Emissionsfaktoren aus Mooren wurden Werte aus der<br />

Literatur zugrunde gelegt. BYRNE et al. (2004) berichten in einer CarboEurope-Studie von<br />

Kohlenstoffemissionen aus organischen Grünlandböden von 0,82 – 6,58 Mg C ha -1 a -1 und in<br />

Ackerböden von 1,09 – 10,6 Mg C ha -1 a -1 . Mit einem Mittel von 4,09 Mg C ha -1 a -1 sind diese<br />

Werte insbesondere im Ackerbereich zu gering, da der Studie überwiegend Ergebnisse<br />

borealer Böden zugrunde liegen. MUNDEL (1976), GENSIOR & ZEITZ (1999), MEYER<br />

(1999) und AUGUSTIN (2001) berichten von Verlusten im Grünlandbereich von 2,46 – 7,63<br />

Mg C ha -1 a -1 , HÖPER (2002) von 4,6 – 16,5 Mg C ha -1 a -1 , wobei Moore unter Ackerland mit<br />

10,6 – 16,5 Mg C ha -1 a -1 angeführt werden.<br />

Aufgrund dieser Studien wurde im Jahre 2004 durch Expertenschätzung für Niedermoore<br />

und Hochmoore gleichermaßen folgende Emissionsfaktoren festgelegt:<br />

Ackerland: -11 Mg CO 2 -C ha -1 a -1 [± 50 %]<br />

Wirtschaftsgrünland und Siedlung: -5 Mg CO 2 -C ha -1 a -1 [± 50 %]<br />

Neueste Ergebnisse des BMBF-Forschungsprojektes „Klimaschutz durch Moorschutz―<br />

(DROESLER et al. 2011) zeigen für deutsche Moorflächen in landwirtschaftlicher Nutzung,<br />

dass die Emissionen stark variieren, zwischen den beiden Typen Hoch- und Niedermoor bei<br />

gleicher Nutzung jedoch nahezu keine Unterschiede auftreten.<br />

So wurden CO 2 -C Emissionen auf Mooren unter Acker mit ca. 9 Mg CO 2 -C ha -1 a -1 ± 50 %<br />

gemessen, auf Grünland eine Spanne von ca. 2 – 12 CO 2 -C ha -1 a -1 , mit einem<br />

arithmetischen Mittel über alle Varianten und Nutzungsintensitäten (nicht flächengewichtet)<br />

von ca. 5 Mg CO 2 -C ha -1 a -1 ± 50 % (DROESLER et al. 2011). Die Ergebnisse bestätigen die<br />

bisher der Inventarerstellung zugrunde liegenden Faktoren.<br />

Für organische Böden unter Wäldern sowie für Gehölzflächen, die nicht unter die<br />

Walddefinition fallen (Grünland-Gehölze), wurde der IPCC - Defaultwert angesetzt:<br />

Wald / Gehölz: -0,68 Mg CO 2 -C ha -1 a -1 [- 39,7 %; + 180,8 %]<br />

7.1.7 Biomasse (5.B bis 5.F)<br />

Im Rahmen der deutschen Inventarerstellung werden für die Bereichskategorien 5.B – 5.F<br />

des LULUCF-Sektors nur die Einbindung bzw. die Emissionen an Kohlenstoffdioxid (CO 2 )<br />

berücksichtigt, die durch Landnutzungsänderung hervorgerufen werden.<br />

Die Einbindung bzw. die Ausscheidung von CO 2 wird dabei über die<br />

Kohlenstoffvorratsänderungen bestimmt. Die Vorratsänderungen werden jeweils für die oberund<br />

unterirdische Biomasse anhand landesspezifischer Emissionsfaktoren ermittelt.<br />

In den Landnutzungskategorien Acker, Grünland, Feuchtgebiete und Siedlungen werden die<br />

C-Vorräte durch Anpflanzung von Gehölzbiomasse vollständig im Jahr der<br />

Landnutzungsänderung berichtet. Dies hat folgende Gründe:<br />

In Deutschland sind die Umtriebszeiten für Obstgehölze und Wein sehr variabel (Obst in der<br />

Regel 10 – 15 Jahre). Wenn eine neue Obstplantage eingerichtet wird, werden „fertige<br />

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