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Nationaler Inventarbericht zum Deutschen ... - QFC

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<strong>Nationaler</strong> <strong>Inventarbericht</strong> Deutschland – 2012<br />

Umweltbundesamt<br />

grundsätzlich ein methodischer Anpassungsbedarf. Die skizzierte Erweiterung des<br />

Datenangebots hat nämlich zur Folge, dass weder für die allgemeine noch für industrielle<br />

Stromerzeugung ab dem Jahr 2003 gesonderte Informationen <strong>zum</strong> Brennstoffeinsatz der reinen<br />

Stromerzeugung (incl. KWK-Stromerzeugung) vorliegen.<br />

Daten zur Aufteilung des Brennstoffeinsatzes auf die Produkte Strom und Wärme bei Kraft-<br />

Wärme-Kopplung in der Industrie und in Heizkraftwerken werden vom Statistischen Bundesamt<br />

nicht erhoben, sondern von der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen bzw. den von ihr<br />

beauftragten Instituten geschätzt. Die dabei angewandte „finnische― Methode beruht auf der<br />

Richtlinie 2004/8/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Februar 2004.<br />

Diese ist mathematisch exakt definiert und wird im Vorwort der Energiebilanzen näher erläutert.<br />

Mit Blick auf die Qualitätssicherung wird die Berechnung der allgemeinen Versorgung und der<br />

Industrie mit der finnischen Methode nachvollziehbar und transparent gehandhabt. Die<br />

notwendigen Rahmenannahmen wie etwa die Referenzwirkungsgrade der ungekoppelten<br />

Erzeugung in den Dokumentationen zur Energiebilanz werden deutlich angegeben. All dies<br />

zeigt, dass bei der Erstellung der Energiebilanzen trotz Anwendung teilweise komplexer<br />

methodischer Umwandlungsschritte eine hohe Transparenz und Eindeutigkeit der Ergebnisse<br />

gewährleistet werden kann. So lassen sich alle Energiebilanzfelder stets eindeutig bis hin zur<br />

jeweiligen primärstatistischen Grundlage zurückverfolgen.<br />

Es liegt auf der Hand, dass amtliche oder verbandsinterne Primärinformationen – ungeachtet<br />

ihrer Qualität – nur an wenigen Stellen der Energiebilanz ohne den Einsatz methodischer oder<br />

statistischer Verfahren zur Erstellung der Energiebilanz genutzt werden können. Vielmehr<br />

erfordert die komplexe Darstellung des Energieflusses in Form einer Matrix zur Einhaltung der<br />

formalen Rahmenbedingungen und methodischen Vorgaben ausgehend von vorliegenden<br />

statistischen Rohdaten zahlreiche Transformationsschritte, Umrechnungen oder Umbuchungen.<br />

Hinzu kommt, dass in einigen wenigen Bereichen der Energiebilanz keine primärstatistischen<br />

Daten mehr vorliegen, so dass Datenlücken in Abhängigkeit vom Einzelfall auch durch die<br />

Anwendung formaler Schätzmethoden geschlossen werden müssen.<br />

Das EEFA-Forschungsinstitut verwendet zur Erstellung der Energiebilanz stets die aktuellsten<br />

vorliegenden amtlichen Statistiken und Verbandserhebungen, <strong>zum</strong> Schließen von Datenlücken<br />

sind eigene Schätzungen zur Vervollständigung des Bilanzschemas in einigen für den<br />

Energieverbrauch weniger wichtigen Bereichen nicht zu vermeiden. Zur Bewältigung derartiger<br />

Schätzaufgaben im Rahmen der Bilanzerstellung kann das EEFA-Institut auf ein breites<br />

methodisches Modellinstrumentarium zurückgreifen. Die im Rahmen der<br />

Energiebilanzerstellung wichtigsten Elemente des EEFA-Modellsystems sind ein<br />

Kraftwerksmodell und ein Modell der Energienachfrage. Allein das Modell der Energienachfrage<br />

besteht aus mehr als 1500 Gleichungen. Es erklärt den Energieverbrauch der gewerblichen<br />

Bereiche und der Privaten Haushalte, indem alle wichtigen Substitutionsvorgänge und<br />

technologischen Veränderungen insbesondere in den sektoralen Produktionsprozessen<br />

adäquat erfasst sind. Formal entspricht dieses Energiemodell dem Gliederungsprinzip der<br />

Energiebilanz, denn die sektorale Gliederung entspricht mit geringfügigen Modifikationen im<br />

Bereich der energieintensiven Wirtschaftsbereiche der Systematik der Wirtschaftszweige, die<br />

Unterscheidung nach Energieträgern weitgehend der Systematik der Energiebilanz.<br />

Das EEFA-Energiemodell wurde im Rahmen zahlreicher wissenschaftlicher Forschungsprojekte<br />

weiterentwickelt und getestet. Die Schätzansätze und Methode die in diesem Modell zur<br />

Anwendung kommen, wurden darüber hinaus in nationalen und internationalen<br />

Fachzeitschriften publiziert und können somit als transparent, öffentlich zugänglich und<br />

663 von 832 12/01/12

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