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Jahresbericht informatik 2009 - KIT – Fakultät für Informatik

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Institut <strong>für</strong> Theoretische <strong>Informatik</strong><br />

EU-Projekt ARRIVAL: Algorithms for Robust and online Railway optimization:<br />

Improving the Validity and reliAbility of Large scale systems<br />

(R. Bauer, D. Delling, T. Pajor, D. Wagner)<br />

Das Ziel des EU-Projekts ARRIVAL ist die Optimierung des vielleicht komplexesten und<br />

umfangreichsten Transportproblems: Die Optimierung des Eisenbahnsystems. Dabei liegt<br />

der Hauptschwerpunkt auf dem robusten Planen und dem Planen in Online-Szenarios, zwei<br />

wichtigen aber bislang wenig untersuchten Aspekten. Bei Eisenbahnsystemen müssen mehrere<br />

Planungsstufen berücksichtigt werden, z.B. Netzplanung, Fahrplanerstellung,<br />

Zusammenstellung der Züge, Zuweisung des Zugpersonals, aber auch<br />

Verspätungsmanagement.<br />

Ein Schwerpunkt unserer Gruppe innerhalb von ARRIVAL ist ein weiteres Problem in<br />

der Optimierungskette komplexer Eisenbahnsysteme: Die Fahrplanauskunft. Dabei widmeten<br />

wir uns der Fragestellung, wie zu einem gegebenen Fahrplan effizient beste<br />

Verbindungen zwischen zwei Stationen berechnet werden können. Da das zugrunde liegende<br />

Problem dem der Routenplanung in Straßennetzwerken sehr ähnlich ist, haben wir<br />

systematisch untersucht, inwiefern sich Techniken zur Beschleunigung <strong>für</strong> Straßennetze auf<br />

Eisenbahnnetze übertragen lassen. Außerdem widmeten wir uns auch erweiterten<br />

Fragestellungen: Bei so genannten Profil-Anfragen möchte man alle besten Verbindungen<br />

über eine Zeitperiode ermitteln (zum Beispiel über einen Tag) und mit der Martin-Luther-<br />

Universität Halle-Wittenberg arbeiteten wir zusammen an multi-kriterieller<br />

Fahrplanauskunft, wo man neben der Reisezeit weitere Kriterien wie die Anzahl Umstiege<br />

oder ein Robustheitsmaß (Umstiegssicherheit) optimieren möchte.<br />

Außer der reinen Fahrplanauskunft beschäftigten wir uns mit multi-modaler<br />

Routenplanung. Dabei ist das Ziel, in einem heterogenen Netzwerk bestehend aus verschiedenen<br />

Verkehrsmitteln beste Routen zwischen zwei Punkten zu berechnen. Diese<br />

Routen müssen jedoch Einschränkungen an die Wahl der Verkehrsträger genügen (beispielsweise<br />

ist es unerwünscht während der Reise zwischen zwei Zugverbindungen das<br />

Auto zu benutzen), die man als formale Sprachen modellieren kann. Der naive Ansatz, solche<br />

Routen mit einer Verallgemeinerung von Dijkstra's Algorithmus zu berechnen, würde<br />

auf großen Netzwerken mehrere Minuten dauern, was natürlich deutlich zu lange ist. Wir<br />

entwickelten ein erstes effizientes Verfahren, "Access-Node Routing", mit dem optimale<br />

Routen auf Netzwerken kontinentaler Größe bestehend aus Auto, Zug und Flug in wenigen<br />

Millisekunden berechnet werden können.<br />

Ferner arbeiten wir zusammen mit der Universität Göttingen an praktikablen und einfachen<br />

Regeln, die entscheiden, ob Züge auf verspätete Züge warten sollen oder nicht.<br />

DFG-Projekt: Algorithm Engineering <strong>für</strong> Routenplanung<br />

(R. Bauer, D. Delling, T. Pajor, A. Schumm, D. Wagner)<br />

Das klassische Kürzeste-Wege-Problem, bei dem in einem Netzwerk ein kürzester (schnellster<br />

etc.) Weg von einem Start- zu einem Zielknoten gesucht wird, ist zentraler Bestandteil<br />

vieler Algorithmen und liegt nicht zuletzt Anwendungen wie Routenplanern oder<br />

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