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Jahresbericht informatik 2009 - KIT – Fakultät für Informatik

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Höhepunkte der <strong>Fakultät</strong> im Jahr <strong>2009</strong><br />

Zugleich aber spürten Schmid und seine Mitstreiter den Reiz des Neuen: Sie gaben der<br />

<strong>Fakultät</strong> eine moderne Struktur, sie legten Wert auf eine vorzügliche Ausstattung und eine<br />

intensive Betreuung der vom Start weg etwa 600 Studierenden. Jedes Jahr präsentierten<br />

sie einen umfassenden Bericht über die geleistete Arbeit in Forschung und Lehre, den sie<br />

an einen großen Kreis verteilten. „Wir wollten national und international zeigen, was wir<br />

geleistet haben.“<br />

Später führte er die <strong>Fakultät</strong> noch einmal fünf Jahre an <strong>–</strong> mit dem Ehrgeiz, ihre<br />

Spitzenposition auszubauen und Probleme zu überwinden, die auch mit einer neuen<br />

Strategie des Landes zu tun hatten. Das Land habe der Universität Karlsruhe seinerzeit, so<br />

Schmid, fünfzehn Wissenschaftlerstellen gekürzt, um Kapazitäten <strong>für</strong> den Aufbau einer<br />

Technischen <strong>Informatik</strong> an der Universität Mannheim zu haben. Mannheim habe zwar einen<br />

hervorragenden Ruf in den Wirtschaftswissenschaften, habe aber eben keine technische<br />

Ausrichtung. „Das ist, wie wenn Sie am Nordpol Ananas züchten wollen“, moniert Schmid<br />

auch heute noch diese politische Entscheidung des Landes. Schmid gewann die<br />

Universitätsleitung da<strong>für</strong>, einen Teil der Karlsruher Stellen aus ihrem Etat zu bezahlen und<br />

so die Kürzung erträglich zu gestalten.<br />

Erneuerer in Forschung und Lehre<br />

Woraus er stets Kraft schöpfte, war die Überzeugung, dass es zur Durchdringung des<br />

Lebens mit <strong>Informatik</strong> keine Alternative gibt: „Nur so können wir es bewältigen.“ So zögerte<br />

er auch nicht lange, als ihm nach dem Fall der Mauer ein Kollege aus Dresden vorschlug,<br />

den ersten Sonderforschungsbereich in den Neuen Bundesländern zu initiieren.<br />

Zwei Jahre arbeitete er an dessen Aufbau mit. „Das war wichtig <strong>für</strong> die <strong>Informatik</strong> in den<br />

Neuen Bundesländern“, sagt Schmid, der danach sieben Jahre mit einem großen Kreis von<br />

Forschungsgruppen aus den alten und Neuen Bundesländern in diesem<br />

Sonderforschungsbereich forschte.<br />

Die Zeichen der Zeit zu erkennen und neue Entwicklungen aktiv mitzugestalten <strong>–</strong> das<br />

zeichnete Detlef Schmid auch an der Universität Karlsruhe aus. Er gehörte zu den Gründern<br />

des Instituts <strong>für</strong> Angewandte Kulturwissenschaft, drei Jahre war er dessen<br />

Geschäftsführender Direktor. „Mir war klar, dass die Ausbildung breiter sein musste, dass<br />

vor allem Soft Skills eine wichtige Rolle spielen“, so Schmid. Auch das Forschungszentrum<br />

<strong>Informatik</strong> brachte er mit auf den Weg: „Wir wollten enger mit der Industrie kooperieren<br />

und suchten da<strong>für</strong> nach einer besseren Organisationsform“. Schließlich stieß er 1973 auch<br />

die Gründung des <strong>Fakultät</strong>entages <strong>Informatik</strong> an <strong>–</strong> „mit dem Ziel, die Lehrpläne zu vereinheitlichen“.<br />

Auch da überwand Schmid eine Reihe von Widerständen: Zu der Zeit habe<br />

die Politik der <strong>Informatik</strong> keine Selbstständigkeit zubilligen wollen <strong>–</strong> und wissenschaftliche<br />

Nachbarn wie die Elektrotechnik oder die Wirtschaftswissenschaften genauso wenig.<br />

Schmid war sechs Jahre lang Mitglied im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft.<br />

In seiner eigenen Forschung konzentrierte er sich auf den Entwurf von Rechnern <strong>–</strong> das<br />

Institut, das er mit aufbaute und leitete, hieß „Rechnerentwurf und Fehlertoleranz“. Er<br />

erkannte, wie die <strong>Informatik</strong> angesichts der stetig komplexer werdenden<br />

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