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Jahresbericht informatik 2009 - KIT – Fakultät für Informatik

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Die Institute der <strong>Fakultät</strong> und ihre Forschungsvorhaben<br />

schneiden. Graphen, die eine solche Zeichnung erlauben, heißen planar. Dabei ist es erlaubt,<br />

die Kanten als beliebige Kurven zu zeichnen. Planare Graphen sind "einfach" im Sinne der<br />

Algorithmik: Es existiert eine genaue Charakterisierung der planaren Graphen und es sind<br />

optimale Algorithmen bekannt, die entscheiden, ob ein gegebener Graph planar ist oder<br />

nicht.<br />

Eine interessante Frage ist, ob die stückweise Zeichnung eines Graphens zur planaren<br />

Zeichnung des ganzen Graphen ergänzt werden kann. In der Abbildung ist ein lösbares,<br />

aber nicht ganz offensichtliches Beispiel angegeben. Diese Art von Problemstellung, in der<br />

eine Teillösung eines Problems zu einer vollständigen Lösung ergänzt werden soll, ist häufig<br />

viel schwieriger, da durch die Teillösung bereits einige Entscheidungen festgelegt sind.<br />

Interessanterweise ist dies bei Planarität nicht der Fall. In Kooperation mit Wissenschaftlern<br />

der Universität Roma Tre und der Karls-Universität in Prag konnten wir zeigen, dass das<br />

Ergänzungsproblem <strong>für</strong> planare Zeichnungen effizient gelöst werden kann und gaben einen<br />

optimalen Algorithmus an, der dieses Problem entscheidet.<br />

Häufig ist man aber nicht nur an einer beliebigen planaren Zeichnung interessiert, sondern<br />

stellt weitere Anforderungen an die Lage der Knoten und den Verlauf der Kanten: die<br />

Knoten des Graphen sollen ausschließlich auf einem ganzzahligen Gitter gezeichnet werden<br />

und die Kanten des Graphen sollen entlang von Gitterlinien verlaufen. Da sich nicht<br />

alle Graphen auf diese Art geradlinig auf dem Gitter zeichnen lassen, dürfen die Kanten<br />

auch Knicke enthalten. Solche Gitterzeichnungen treten unter anderem beim Entwurf von<br />

Schaltkreisen auf. Generell ist man bestrebt, Kanten möglichst kurz und mit wenigen<br />

Knicken zu realisieren. Die Zeichnung eines Graphen auf dem Gitter, bei der jede Kante<br />

eine kürzeste Verbindung zwischen ihren Endpunkten ist, heißt geodätische Zeichnung; die<br />

Kanten heißen Geodäten. Der Verlauf einer Geodäte ist monoton in x- und y-Richtung.<br />

Daher kann man ihnen relativ leicht mit dem Auge folgen. Beim Entwurf von Schaltkreisen<br />

wird durch die Wahl von Geodäten die Gesamtlänge der Leiterbahnen minimiert. Wir konnten<br />

die bereits 2008 begonnene Arbeit an diesem Thema in diesem Jahr erfolgreich weiterführen.<br />

Die Ergebnisse wurden im September auf der "Graph Drawing"-Konferenz in<br />

Chicago vorgestellt.<br />

176<br />

Ist es möglich, die angegebenen<br />

Kanten in der Zeichnung<br />

hinzuzufügen, ohne Kreuzungen<br />

zu erzeugen?

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