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Jahresbericht informatik 2009 - KIT – Fakultät für Informatik

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Forschungsbereich<br />

Systemarchitektur<br />

Hardware/OS-Codesign<br />

Institut <strong>für</strong> Betriebs- und Dialogsysteme<br />

Institut <strong>für</strong> Betriebs- und Dialogsysteme<br />

Leiter: Prof. Dr. F. Bellosa<br />

Sekretärin: A. Engelhart<br />

Akadem. Mitarbeiter: S. Kellner (F), P. Kupferschmied (F),<br />

G. Liefländer (bis 31.12.<strong>2009</strong>), Dr. A. Merkel,<br />

R. Neider, Dr. J. Stöß<br />

Programmierer: J. McCuller, H. Zoller<br />

Techn. Mitarbeiter: R. Dosch<br />

Stipendiat: K. J. Miller (ab 01.07.<strong>2009</strong>)<br />

(R. Neider)<br />

Die Implementierung von Betriebssystemen besteht unter anderem darin, eine Menge von<br />

vorab entworfenen Betriebssystemdiensten (z. B. nebenläufige Aktivitäten pro Prozessor<br />

oder virtueller Speicher) unter Verwendung der Hardware-Schnittstelle der Zielplattform<br />

möglichst effizient umzusetzen. In vielen Fällen ist die angebotene Hardware-Schnittstelle<br />

jedoch nicht ausreichend mächtig, um die Anforderungen effizient und exakt umsetzen zu<br />

können: Soll z. B. virtueller Speicher mit least frequently used als Seitenersetzungsstrategie<br />

angeboten werden, sind Zugriffszähler pro Speicherseite nötig - die meisten<br />

Hardwareplattformen bieten jedoch nur ein referenced Bit (1-Bit Zähler) pro Seite an. In<br />

solchen Fällen implementieren heutige Betriebssysteme Approximationen des gewünschten<br />

Verhaltens - was die Komplexität der Betriebssystemalgorithmen erhöht und die<br />

Leistungsfähigkeit einschränkt (z. B. weil periodisch alle referenzierten Seiten aufwändig<br />

in Software ermittelt werden müssen). Da die Hardware nicht angepasst werden kann, ist<br />

der direkte Vergleich der gewünschten Implementierung mit der Approximation nicht möglich,<br />

ihr Overhead also kaum abschätzbar.<br />

Die am Lehrstuhl entwickelte OpenProcessor-Plattform ermöglicht es jetzt unter<br />

Verwendung (re)konfigurierbarer Hardware, diese Probleme zu lösen, indem die Hardware-<br />

Schnittstelle anpassbar wird. Die Plattform besteht aus einem System-on-Chip (SoC), das<br />

einen RISC-Prozessor über ein Bussystem mit diversen Kontrollmodulen <strong>für</strong> Ein-<br />

/Ausgabegeräte (RS-232, Ethernet, LCD), DDR SDRAM, Flash und FeRAM verbindet.<br />

Das gesamte System ist in Verilog implementiert und kann <strong>für</strong> eine FPGA-<br />

Entwicklungsplatine als Test- und Demonstrationsplattform synthetisiert werden. Sowohl<br />

der Prozessor-Befehlssatz als auch Verhalten, Art und Anzahl der Kontrollmodule und die<br />

Art des Verbindungsnetzwerks können dabei (offline) angepasst werden.<br />

Für die OpenProcessor-Plattform existiert ein mikrokernbasiertes Multiserver-<br />

Betriebssystem, mit dessen Hilfe sinnvolle Modifikationen an der Hardware-Basis analysiert<br />

und evaluiert werden können. Abgeschlossene Arbeiten haben in Echtzeit<br />

Speicherzugriffsstatistiken ermittelt und somit least frequently used Seitenersetzung mit<br />

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